Ein angenehm entspannter, stimmungsvoller Film und eine gelungene Übertragung der Marlowe Figur in die 70er Jahre. Arnold darf auch schon mal kurz seine Muskeln spielen lassen. Eliot Gold raucht in jeder Szene und obwohl die Kamera fast immer irgendwie in Bewegung ist, strahlt das Ganze Ruhe aus. 4 Sterne.

Kein Vergleich zu den späteren Mabuse-Filmen im Edgar Wallace Style. Obwohl so nah an der Stummfilmzeit, gibt es keine dramatisierende Musik. Die Erzählweise ist flüssig und interessant. Die Figuren wirken authentischer und natürlicher als zB in heutigen Tatortfolgen. Außer die von der Liebe beseelten und vom Doktor Besessenen natürlich;) Es gibt Theo Lingen in jung und knackig, mal in einem „richtigen“ Film zu sehen. Wie schon bei „M“ interessiert Lang sich auffällig für polizeiliche Ermittlungsmethoden. Was Doc Ms Agenda abgeht, wirkt das fast schon prophetisch. Das haben anscheinend ja auch damals die Nazis erkannt… Da auch filmhistorisch interessant, gibt es glatte 4 Sterne.

Hin und wieder ist Frasiers und Niles Verhalten zwar zu albern, aber lustig ist das trotzdem immer noch oft genug. Zumindest in der OV. Inzwischen sind die genutzten Mechanismen bekannt. Frasiers geplantes Date mit dem Unterwäschemodel ist zB etwas träge, weil man ja weiß, dass es wieder nichts wird und in einer peinlichen Situation enden muss. So werden wieder eine Menge Frauen vergrault und elitären Zwängen und Marotten gefrönt. Woody gibt hier den Cheers-Cameo. Noch knappe 4 Sterne.

Ein Erwachsenenfilm für Kinder sozusagen… Oder auch umgekehrt…Gute Darsteller und eine abwechslungsreiche Story halten einen hier bei der Stange. Da wird die literarische Vorlage schön umgesetzt. Das ist (teilweise tierisch) spannend und in einem stimmigen nostalgischen Ambiente erzählt.
Die Gerichtsverhandlung ist allerdings ziemlich vorhersehbar und zu lang. Aus heutiger Sicht fand ich interessant, dass einerseits ein Schwarzer beschuldigt wird, eine weiße Frau vergewaltigt zu haben, und andererseits wird einer Frau nicht geglaubt, dass sie vergewaltigt wurde. Das ist beides ja total unwoke. Glücklicherweise wird das Dilemma hier durch die Offenbarung der Wahrheit gelöst ;) Ein schöner Film. 4,8 Sterne.

Das hatte schon Biss, was Fritz Lang da in den 30ern gemacht hat. Erzählweise und Bildsprache sind sehr ausdrucksstark. Wenn man das so drauf hat, braucht man keine Musik, um das Publikum auf die momentan beabsichtigte Stimmung hinzuweisen. Ein bisschen mehr Atmo auf der Tonspur, wäre allerdings ganz schön gewesen. Ob das im Original auch schon so hintergrundgeräuschearm war, oder ob die Töne verlorengegangen sind und für die Restauration nicht mehr zur Verfügung standen? Lorre gibt noch eine beeindruckende Stummfilm-Performance. Stellenweise ist das aber auch etwas zu dicke aufgetragen. Ein guter, alter, sehenswerter Film. Da könnten die heutigen Filmfritzen noch einiges lernen, wenn sie sich den mal angucken würden. 4,1 Sterne.

Läuft schon ein bisschen wie bei den Taliban da im us-amerikanischen Hinterland. Und da muss die schöne Jennifer von Tür zu Tür gehen und ihren Vater suchen. Aber ihr gelingt doch glatt auch ein normales Mädchen zu spielen. Das Ambiente ist beängstigend gut gelungen. Wenn ich beim Reisen mal in so eine Gegend geraten bin, war ich da aber auch schnell wieder weg. Man bekommt eine Vorstellung, wo einige Trump Stammwähler und das Fußvolk fürs Militär her kommen… Ein authentischer, langsam erzählter, harter Film. Auf jeden Fall sehenswert! 4,2 Sterne.

Für jemanden aus meinen Gefilden ist es ja inzwischen schon schön, solche Schneelandschaften zu sehen. In Snow Hill ist es dann allerdings auch schon alles Rasierschaum…
Ein legendärer Spaghettiwestern, vor allem wegen seines nicht massentauglichen Endes. Trintignant mimt hier den Stummen, weil er des Englischen nicht mächtig war. Kinski macht das Übliche, aber diesmal storymäßig konsequenter. Es wird vielleicht ein bisschen viel reißgezoomt. Trotz der nervigen Musik ist das Filmgeschichte. 4 glatte Sterne.

Lustiger Film mit einer schönen 60er Jahre Stimmung. Walter Matthau ist einfach ein super Typ. Die beiden Mädels, die sie zu Besuch haben sind auch eine schöne Bereicherung. Einzig Jack Lemons Part ist etwas zu übertrieben und nervt. Die Wohnung hätte ich gerne… Das Walter am Schluss so schnell wieder einknickt, ist leider unstimmig. Trotzdem gibts 4 Sterne.

Kein Teil, den man ohne Kenntnis des Zweiten gucken kann. Kann man schon, bloß dann versteht man glaube ich nur Hafen. Aber es ist wieder ein schön buntes, abwechslungsreiches Aberteuerspektakel mit einem originellen Figuren-Potpourri. Die vielen Piraten der Karibik Mythen und Charaktere werden in einer unüblich kurvenreichen Geschichte verstrickt. Deps Performance ist oft zu albern. Die Nummer mit dem Fernglas ist ganz schlimm. Ein paar Minuten kürzer hätten auch nicht geschadet. 4,2 Sterne.

Erfreulich, dass dieser im Grunde doch sehr klamaukige Film nicht dem Zwang unterliegt, in jeder Einstellung einen Scherz einzubauen. Es wird einem eine kultige Szene nach der Anderen um die Ohren gehauen. Dabei wurde auch hin und wieder ordentlich Aufwand getrieben und es gibt teilweise dekadente Zerstörungsorgien. Die musikalische Unterstützung ist hier mal ein Volltreffer. Belushi war so ein cooler Typ. Schade… Vereinzelt gibt es mal nicht so gelungene Szenen, so daß 5 Sterne nicht drin sind. Aber insgesamt ist das trotzdem immer noch ein Bringer. 4,6 Sterne.

Den musste ich jetzt nochmal als Messlatte für die aktuelle deutsche Neuverfilmung zu Rate ziehen. Eigentlich ein gutes Beispiel, dass Filme nichts bewirken. Im Großen zumindest… Natürlich kann man sich bei dem Thema dem Realismus nur sehr begrenzt annähern. Da gibt es doch ein paar wesentliche Wahrnehmungen, die per Film nicht bedient werden können. Und wenn das möglich wäre, würden das keiner mehr sehen wollen. Also kann ein Film gar nicht anders, als das Grauen des Krieges zu verharmlosen. Da bleibt es der Phantasie des Zuschauers überlassen, die Lücken zumindest ansatzweise zu füllen. Für 1930 geht es hier schon auffallend hart zu. Ich bin gespannt, wie 92 Jahre später da mitgehalten wird… Hier geht es aber auch nicht ohne verharmlosende Albernheiten zwischendrin. Patriotismus und Heldengedöns, die sich sonst gerne mal in sogenannte „Antikriegsfilme“ einschleichen, bleiben einem hier erspart. Das, die filmhistorische Bedeutung und die gute Absicht bringen den Film noch auf 4 Sterne.

Eigentlich ja auch nur der Standard Rom Com Ablauf: Zwei Turteltauben lernen sich kennen, haben Spaß miteinander, verlieben sich, zerstreiten sich, bis ihnen klar wird, dass sie doch zusammengehören… Das wird hier aber lustig mit dem Groundhog Day Thema und einem unterhaltsamen Darstellerpärchen kaschiert. Da gibt es einige kleine, erfreuliche, kreative Ideen, inhaltlich und in der Erzählweise. Die 4 Sterne Grenze wird auf jeden Fall überschritten.