Der fast fünf Jahre alte Streifen macht so einiges deutlich: Wie schnell der TV-Irrsinn in unser Land Einzug gehalten hat und wie nötig es ist, politisch unkorrekte Werke wie GOD BLESS AMERICA zu drehen. Es ist zwar zu befürchten, daß in Deutschland niemals ein derart progessiver Film entstehen wird, weil das Gutmenschentum in unserem Lande gerade auf eine aberwitzige Spitze getrieben wird und Ehrlichkeit (wie den Wunsch TV-Idioten einfach mal mit einer Waffe wegzublasen) offenbar nicht geäußert werden darf - Und weil der Independentfilm in Deutschland quasi nicht existiert, da selbst jedes kleinste Low-Budget-Werk mit öffentlichen Gelder finanziert wird. GOD BLESS AMERICA dagegen ist herrlich frei von Zwängen, zudem mit Humor versehen, weil der Film sich selbst nicht gar sooo ernst nimmt, aber dennoch letztendlich extrem konsequent seine Handlung bis zum Finale durchzieht. 3,90 AK-47-Sterne bis nach Hollywood.

Scorsese-Light, aber dennoch überraschenderweise gelungen. THE TAKE - ZWEI JAHRZEHNTE IN DER MAFIA ist als vierteilige TV-Mini-Serie abgedreht worden, funktioniert aber auch als Spielfilm. Vielleicht ist das Alles inhaltlich nicht wirklich neu, vor allem wenn man den Über-Klassiker GOOD FELLAS schon gesehen hat, aber als softe Variante ist das Werk sicherlich zu empfehlen. Tolle Darsteller und eine durchschnittliche Regie ergeben letztlich 3,60 Familien-Sterne in Irland.

Ein anfänglich spannender und interessanter Thriller, der allerdings im Mittelteil seine dramturgischen Schwächen hat und zum Finale hin extrem konstruiert wirkt. GEFANGEN ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN - HALF LIGHT kann daher auch nur halbwegs überzeugen und der Plot hat grundsätzlich deutlich mehr hergegeben, als die Macher fähig waren daraus zu machen. 3,10 Sixth-Sense-Sterne von London nach Schottlands Küste.

Eine etwas anderer Kriminal-Thriller mit einer ambivalent dargestellten Hauptfigur, die mit Ewan McGregor toll besetzt ist, weil er vordergründig als Held erscheint und tatsächlich zumindest ein kleiner Böser ist. Ansonsten zeigt YOUNG ADAM - DUNKLE LEIDENSCHAFT eine tolle Kulisse und weitere starke Schauspieler. Aber leider funktioniert sowohl der Krimi-, wie auch der Thriller-Aspekt nur bedingt, so daß zwischenzeitlich ein wenig Langeweile aufkommt und zudem fehlt ein Höhepunkt definitiv in diesem Werk. 3,40 frevelhafte Sterne auf dem Schiff Atlantic Eve kreuz und quer durch Schottland.

Im Prinzip nicht mehr, oder weniger als ein Amateur-Horror-Streifen. Von der Idee gar nicht mal so schlecht, nur die Umsetzung krankt vor allem am Mangel von finanziellen Mitteln. Dennoch haben die Macher von STRANGE BLOOD noch was fast Gutes aus dieser Situation gemacht, aber es reicht halt nicht um wenigstens einen Durchschnittsfilm herzustellen, weil letztlich die Dramaturgie des Drehbuchs und die Kreativität der Regie, den Mangel an Geld nicht ausgleichen konnten. 1,70 ekelhafte Sterne im Parasiten-Labor.

Unglaubwürdig und vorhersehbar. Das Handeln der Figuren in FIREQUAKE – DIE ERDE FÄNGT FEUER ist nicht nachvollziehbar, ebenso die Logik der zugrunde liegenden Geschichte. Die Darsteller arbeiten irgendwo im Mittelmaß und die Tricktechnik vermag nicht mal diese Anforderung zu erreichen. Ein Score existiert offensichtlich nicht, ähnliches gilt auch für eine ordentliche Regiearbeit bei diesem Werk. Nun, wie steht es eigentlich mit den positiven Aspekten? Fehlanzeige! 1,30 Helios-Sterne in Tschechien.

Mad Max Endzeitwelt trifft auf virale Zombie Plage mit Blade Vampir Zugabe. Doch konnte hier leider nichts wirklich Neues generiert werden, für irgend eines dieser Genres, weil eben ROAD WARS - WILLKOMMEN IN DER HÖLLE keine eigenen Ideen hatte, sondern einfach nur billig abkupferte. Dies ist auch so üblich bei der Asylum-Schmiede. Wenn ein neuer Blockbuster in die Kinos kommt, in diesem Falle MAD MAX: FURY ROAD, wird in aller Eile ein Fast-Plagiat erstellt. ROAD WARS - WILLKOMMEN IN DER HÖLLE merkt man jene Eile zu überdeutlich an. 1,90 Wüsten-Sterne in Kalifornien.

Ein sozialkritischer Film, oder ein Action-Streifen? THE ZERO HOUR ist weder das Eine, noch das Andere, sondern lediglich der Versuch beides mehr oder weniger kunstvoll miteinander zu verbinden, was allerdings nur selten gelungen ist. Trotzdem vermag das Werk hin und wieder zu überzeugen, insbesondere in seiner Darstellungsweise. Das Problem von THE ZERO HOUR ist der inhaltliche Gehalt, denn vor allem das Heranrücken der Hauptfigur in Richtung Märtyrer und Robin Hood war definitiv der falsche Weg. Gleichwohl war es wert diesen Film zu versuchen. 2,80 Caracas-Sterne in Venezuela.

Absolut kein Proll-Streifen, sondern eine leidlich funktionierende Persiflage, die halt ziemlich politisch unkorrekt aufschlägt - zum Glück. NEW KIDS TURBO orientierte bzw. zeigt sich lose als Mix aus den Flodders und Monty Python. Gelungen ist insbesondere der Beginn mit der Arbeitslosen-Thematik und der Presse-Kritik. Sobald dann die Waffen ins Spiel kommen und auch noch recht platt der Action-Film persifliert werden muss, gerät NEW KIDS TURBO zur Spaßbremse. 2,70 niederländische Sterne in Maaskantje.

Flott und kreativ inszeniert und neben der Regie überzeugt auch das Drehbuch. ODD THOMAS kann nicht so einfach in ein Genre kategorisiert werden, denn der Streifen ordnet sich zwar irgendwo zwischen Komödie, Drama, Mystery und Horrofilm ein, wechselt aber ständig seine Ausrichtung. ZOMBIELAND und SCOTT PILGRIM hatten sicher Einfluss auf ODD THOMAS, doch gelang es den Machern auch, ein relativ eigenständiges Werk zu erschaffen, bei dem es Spass macht, von Anfang bis zum Ende als Zuschauer dabei zu bleiben. 3,60 Kleinstadt-Sterne in Kalifornien.

Zu Beginn noch ziemlich interessant und auch spannend, doch mit zunehmender Spielzeit verliert sich der Streifen in zu viele verschiedene Einzelgeschichten und Figuren und wird überdies immer unglaubwürdiger. Aus 15 MINUTES - 15 MINUTEN RUHM hätte man deutlich mehr machen können, insbesondere mit den vorhandenen finanziellen Möglichkeiten und bei der Beteiligung jener Top-Darsteller um Robert De Niro. Mehr Kreativität bei Drehbuch und Regie wären aber noch nötig gewesen. So gibt es nur 2,70 Feuerwehr-Sterne in New York City.

Mitunter witzig und durchweg interessant und damit absolut sehenswert, aber halt leider kein Wunderwerk. ST. VINCENT hat neben seiner mittelmäßigen Geschichte lediglich die überragenden Darsteller (allen voran Bill Murray) zu bieten, wobei aber filmisch kaum Neues und schon gar nichts Kreatives in diesem Streifen zu finden ist. Ja gut, der Soundtrack ist noch gelungen, aber mehr ist dann doch nicht zu entdecken. 3,30 Babysitter-Sterne in New York.