Der film belässt mich ratlos ... ist er nun gut oder nicht ?
Gut ist er, wenn man sich einlullen lassen will mit der üblichen aufregung in bekannten fernsehkrimiserien & justizactionthriller bahnen. Nach diesem masstab erfüllen der film & auch die story ziemlich gut die vorgaben.
Wenn man einfach nur sich aufs sofa haut & seinen abend verplempern will ist er genau das richtige.
Wenn man aber zumindest eine stimmige story auch stimmig verfilmt erwartet, kann man sich diesen film wirklich schenken.
Das nicht so gute fängt bereits bei der romanvorlage an, geht dann über das drehbuch, das casting & endet in regie, alles nicht gut genug trotz reichlichen bemühens allerseits, um einen zumindest guten film zu machen, ein meisterwerk erwarte ich nicht wirklich bei einem TVfilm.
Der kern dessen was das gute in diesem fall sehr schlecht macht ist das casting des mörders, schlicht total unglaubwürdig besetzt, dies weiss man aber erst leider am ende, wenn der mörder enthüllt wird. & man fühlt sich dann am ende als unvorbereiteter zuschauer geradezu absichtlich in die irre geleitet eben durch das casting. Weil nach wie vor gilt bei guten krimis, der mörder muss erkennbar sein als mörder, in diesem krimi ist er aber lammfromm, ein gutmensch, keiner fliege etwas zuleide tun könnend & dies ist wirklich nicht ironisch oder sarkastisch gemeint. Das macht diesen film so dermassen enttäuschend. Nun bist du gewarnt & darfst von dieser position urteilen.

Ein sehr unterhaltsamer low budget film ($350.000), schrill bunt & mit einer verdrehten story in einer fiktiven zukunft voller computer, roboter & sehr wenig natur. Gut besetzte rollen, allem voran in der hauptrolle Ryan Hurst als der sich nach liebe sehnende Guy, Daniela Amavia als seine perfekte künstliche partnerin, Justin Walker als sein seltsamer freund & Pat Crawford Brown als seine biestige arbeitgeberin. In einer kleinen nebenrolle ist noch die trashige Alexis Arquette vertreten. Empfehlenswerter spass, wenn man seine sehgewohnheiten auf experimentalvideo level runterschraubt. Vergleichbar mit aber deutlich launiger als A.I., Blade Runner & S1m0ne.

Ein guter SciFi anime, mit einer zeitgemässen story über "social networks", zeitweilig sehr komisch ohne allzu albern zu sein & auch sehr anrührend, was ja auch zum genre gehört. Gezeichnet ist er auch interessant, keine blanke durchschnittskost, wenn auch nicht total herausragend. Das ende bietet eine nachdenkliche neubewertung eben dieser "sozialen netzwerke". Alles in allem zu empfehlen.

Patrick Janes art ist nicht jedermans sache, man muss schon eine vorliebe für trockenen humor & intelligentes kino mitbringen, um spass beim Mentalisten zu haben. Neben dem obligatorischen verbrechen der woche weisst die serie gleichzeitig sowohl mehrere rote fäden auf, wie auch eine überraschende menschliche wärme hinter der besserwisser fassade, die der hauptdarsteller Simon Baker mit bravour meistert. Die anderen rollen sich auch sehr gut besetzt & es ist trotz aller intellektualität ein solides actionkino für die ganze famile ab 16. Tough, trocken & eine eigene klasse bildend. Für mich eine der allerbesten serien der letzten jahre.

Es ist weder wirklich mystery noch horror, diese elemente sind mehr den film füllend um ihn einem genre besser zuordnen zu können. Im kern ist es ein nachdenklicher film darüber wie wenig lebendig man ist, während man am leben ist & mehrfach im film wird die frage aufgeworfen, ob man nicht bereits vorher mehr tod als lebendig war. Die schauspieler machen ihre sache ganz gut, vor allem Liam Neeson glänzt mit seiner verstörenden abgeklärtheit, die oberflächlich betrachtet als psychopathisch gedeutet werden kann. Gute kamera & ausleuchtung, wenn man noch dazu bedenkt, dass es ein erstlingswerk ist, mit nur 4,5 mill $ budget & der film in 24 tagen abgedreht wurde, so dass etliche szenen deswegen entfallen mussten ist er wirklich sehr stimmig geworden.

Je länger ich diese verfilmung kenne, desto mehr schätze ich sie.
Northanger Abbey ist der erste & seltsamste roman Jane Austens, beihaltend satirische elemente über die damals berühmten & modernen gruselgeschichten, geschrieben von schauerroman-autorin Ann Radcliffe. Diese verfilmung fängt eher ein die blühende fantasie & emotionale aufruhr der jungen & naiven protagonistin, Catherine Morland, wobei die atmosphere des films dabei eine zentrale rolle spielt, was ihn zu einer eher untypischen Jane Austen verfilmung macht. Die inszenierung, die locations, das casting, das drehbuch, die kamera passen wunderbar zu den angestrebten ideen. Am ehesten vermutlich eher mit den 1970er verfilmungen von Courths Mahler denn mit anderen anhand von Jane Austen.
Empfehlenswert, inzwischen volle punktzahl.

Endlich mal wieder ein wirklich guter SciFi, bei dem tricktechnik, spannung & action im dienst einer tiefer greifenden story steht & nicht wie so oft, ein läppisch zusammengewürfeltes drehbuch nur als vorwand benutzt wird, um möglichst viel blendwerk abzulassen. Vergleiche mit "Und täglich grüßt das Murmeltier" sind hier allerdings fehl am platze, es ist nämlich trotz aller menschlichkeit, nachdenklichkeit & romantik vor allem ein action film, vergleiche mit "Deja Vu" oder noch besser, mit "12 Monkeys" treffen hier eher zu. Es geht um zeitreisen, parallele realitäten, ein verweis auf "Paycheck", wie auch ein aufleuchten von "Matrix" sind ebenfalls zu erkennen : "die welt in der du lebst ist die welt die du selber machst", wem das alles als unlogisch erscheint, dem sind etliche wissenschaftliche entwicklungen der letzten 20 jahre entgangen. Ansonsten möchte ich bei "Source Code" noch die sehr gute musik hervorheben, welche sehr starke anleihen bei Hitchcock filmen macht, insbesondere seinem ebenfalls streckenweise im zug spielenden film, North By Northwest / Der unsichtbare Dritte.

Marvel bleibt Marvel! auch wenn die zeichnungen nicht die allerbeste kost sind ist die story interessant & nicht abgelutscht, die charaktere tiefgreifend & man kriegt lust die serie weiter zu schauen & in der comicwelt zu versinken. Empfehlung für fantasten.

Nachtrag vom april 2016
Im november 2016 kommt eine real verfilmung mit solch namhaften schauspielern wie Mads Mikkelsen, Tilda Swinton, Rachel McAdams & als besondere zugabe auf die ich mich sehr freue Scott Adkins.
In der hauptrolle als Doctor Strange is Benedict Cumberbatch zu sehen.
Avengers !

Wer animes mag, sich für vampire & co interessiert, christlichen, hexerischen & asiatischen mystizismus spannend findet wird reine freude an dieser serie haben. Achtung, slow food für den geist! Die spannung & der clou der geschichte werden erst langsam aufgebaut. Das ganze ist nicht so gut gezeichnet & animiert wie Satoshi Kon, Shinichiro Watanabe oder Ghibli/Hayao Miyazaki, allerdings die story nimmt einen locker drüber hinweg.

Bereits nach dem langweiligen & vorhersagbaren Steamboy ist Astroboy eine noch grössere anime enttäuschung. Für simple gemüter mag es vielleicht gehen sich an der animation (**) & plumper story zu erfreuen, aber einem kind, welches lernt würde ich dieses oberflächliche ding nicht empfehlen, es verdirbt den charakter zur dummheit hin. Es gibt inzwischen genügend andere trickfilme & animes, welche es spielend schaffen, gleichzeitig zu unterhalten & zu bilden.

Man! Also diese kritiken hier zu dem film, nur gut, dass ich den trailer gesehen hab' sonst hätte ich keine lust den film zu gucken & das wäre jammerschade, weil der film eine wucht ist. Allerdings ...

Es ist KEIN "zeichentrickfilm für die ganze familie", ebensowenig ist es ein kinderfilm, kinder werden mit den witzen nichts anzufangen wissen, ihnen fehlt einfach der hier benötigte hindergrund.

Es ist ein film für fans des schrägen kultfilms.
Wer "Fear & Loathing in Las Vegas" gut fand, wird "Rango" auch lieben. Wer davon nie was gehört hat, sollte lieber sich was anderes ausleihen, sonst kann er sich garantiert anschliessend in die reihe der gelangweilten, wenig unterhaltenen & misgeleiteten rezensenten einreihen.
Bei Rango sind viele zitate zu finden, sowohl im text, in kameraeinstellung, in atmosphäre, in vorkommenden typen, wie auch in musik & das nicht nur aus westerns sondern aus etlichen toughen, coolen, "herz am rechten fleck" filmen enthalten.
Ausserdem ist der film liebevoll, detailliert & absolut exzellent gestaltet & animiert.
& wegen "Fear & Loathing in Las Vegas" & wegen der mexicano-southern-western-akzente sollte man den film in originalsprache gucken & um Johnny Depp den Rango eiern zu hören & auch noch um die schlange von Bill Nighy (!!!) synchronisiert mitzukriegen, ein genuss!
Volle punktzahl ohne abstriche, gehört ab sofort zu meinen lieblingsfilmen & bin noch nichtmal sooo ein grosser westernfan, mehr ein heldenfan, auch verhinderte heldenfan. :D

Na ja, ich fand den film ein wenig simpel & ja, schräg, aber mehr hin zu zahmheit & nicht tatsächlich andersartigkeit. Am besten fand ich die animierten kämpfe mit den monstern, die moster sind idT sehr verstörend, gruselig, geradezu abartig & hart. Der restliche interviewstill des films ist interessant, wenn auch sehr langatmig & sich wiederholend, der held ist eigentlich eine ziemliche nudel & das ist wohl auch beabsichtigt, gehört zum inhalt des films & der kritik & damit ist der film wirklich sehr japanisch. Vielleicht sogar ein film für seltsame animes fans, also nix romantisches, sondern sozialkritisch. Wie dem auch sei, ich bereue nicht, ihn gesehen zu haben, kann ihn jedem empfehlen, der filme zum nachdenken mag & sich vor experimenten nicht scheut.