Kritiken von "Pumpkineater"

Luzifer

Drama

Luzifer

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.12.2023
Ich tat mich sehr schwer mit der Bewertung dieses Films.

Einerseits bietet er nicht nur starke Bilder, tolle Musik und viel Symbolik, sondern anderseits auch wirklich fabelhafte Kulissen und Schauspieler. Wie Franz Rogowski den zurückgeblieben Sohn spielt, ist absolut beeindruckend. Auch eine Performance wie von Susanne Jensen gezeigt, die eigentlich als Pastorin und Autorin arbeitet, sieht mal eher selten. Dazu wird eine dramatische Geschichte erzählt, deren zwei wesentliche Aspekte schon sehr tragisch sind und auf ihre Art zum Nachdenken anregen.

Auf der anderen Seite empfand ich die Inszenierung insgesamt als ziemlich zäh. Trotz der relativ langen Laufzeit passiert nicht wirklich viel, das Geschehen kommt nur sehr gemächlich voran. Spannungsbögen, die sich mit passender Musik aufbauen, werden visuell und akkustisch oftmals abrupt gekappt. Das Ende war unbefriedigend, da zu unklar und offen. Dazu kommt, dass man Dialoge kaum versteht, weil sie schlichtweg viel zu leise sind. Deshalb musste ich die Untertitel bemühen, wovon ich grundsätzlich überhaupt kein Freund bin, zumal hier nicht nur das Gesprochene, sondern auch Musik und Hintergrundgeräusche ständig als Text eingeblendet werden.

Am Ende habe ich mich gefragt, ob ich mir "Luzifer" erneut anschauen würde. Obwohl der Film schon sehr heraussticht und viel Positives zu bieten hat, lautet die Antwort Nein. Deshalb knapp an drei Sternen vorbeigeschrammt.
2,4 von 5 Berghütten.

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Skinamarink

In diesem Haus...
Horror

Skinamarink

In diesem Haus...
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 26.11.2023
So seltsam der Titel, so skurril der Film selbst. Aber Achtung: Es handelt sich hier nicht nur um eine Low Budget-Indie-Produktion, sondern gleichzeitig um einen Experimentarfilm! Ähnlich wie abstrakte Kunst liefern diese oft sehr starke Bilder (und Klänge), lassen den Betrachter aber mit einem permanenten Wieso/Weshalb/Warum-Gefühl zurück. Insofern bedarf es schon einer gehörigen Portion Bereitschaft und Verständnis, da es ansonsten schnell langweilig und öde werden kann.
Für dieses Genre ist "Skinamarink" aber verhältnismäßig zugänglich. Es gibt sogar eine realtiv gut erkennbare Story, die allerdings viel Spielraum für verschiedene Interpretationen bietet.

Die Machart hat fast schon Pionier-Charakter. Man kann meistens nur erahnen, was wirklich passiert, denn auch die wenigen Dialoge sind oftmals kaum wahrnehmbar. Die Kombination aus grober 70er Jahre-Optik und überwiegender Dunkelheit vermittelt das täuschende Gefühl, irgendwas würde sich auf dem Bildschirm bewegen. Lieder und Klänge aus TV-Cartoons des frühen 20. Jahrhunderts, welche blechernd im Hintergrund laufen, ersetzen dabei effektvoll eine konventionelle Filmmusik. Zusammen erzeugt dies speziell im Mittelteil des Films eine sehr dichte, mysteriöse und bedrohliche Atmosphäre.

Von daher darf man "Skinamarink" auf jeden Fall als Grusel- oder Horrorfilm beschreiben. Ungewöhnlich, unbestimmt, unbequem. Aber keinesfalls ungut, wenn man sich wie gesagt vorher im Klaren darüber ist, worauf man sich einlässt.

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Der Manchurian Kandidat

Alles ist unter Kontrolle.
Thriller, Krimi

Der Manchurian Kandidat

Alles ist unter Kontrolle.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 24.11.2023
Regisseur Demme (u. a. "Das Schweigen der Lämmer") gelang hier einmal mehr ein großartiger Film, der bis in die Nebenrollen top besetzt ist. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg beeindruckend. Wie Liev Schreiber den manipulierten Politiker gibt, der durch ein Gewirr aus falschen Erinnerungen, der eigenen Identität und der Indoktrination durch seine fanatische, machtbesessene Mutter stolpert, stellt sogar Denzel Washingtons Spiel in den Schatten.

Trotz Laufzeit von rund 2 Stunden bleibt die Inszenierung stets spannend und dynamisch. Die Darstellung, wie Volksvertreter zu einer abgeschirmten elitären Oberschicht mutieren, die bei vielen gleichzeitig Gegenstand eines verblendeten Personenkultes ist, lässt einen sehr mulmig zumute werden, denn leider ist dieser Teil der Story durchaus real. Was den Verschwörungspart angeht, so wird der Kern kurioserweise etwas vom Filmtitel gespoilert, sodass mehr oder weniger klar ist, worauf die Geschichte hinausläuft.

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Deadstream

He's Dying For Followers
Horror

Deadstream

He's Dying For Followers
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 18.11.2023
Tja, einmal mehr wurde ich auf's Glatteis geführt, denn unterm Strich ist "Deadstream" Schrott. Kompliment an die Macher des Trailers dafür. Ich dachte eigentlich, mich würde eine ähnliche Atmosphäre wie bei Found-Footage-Filmen erwarten. Stattdessen wurde es aber genauso langweilig, stupide und bedeutungslos wie bei einem echten Internet-Streamer.

Vom Urteil einmal abgesehen, bin ich allerdings noch immer am rätseln, was der Film eigentlich sein will. Für eine Parodie nimmt sich "Deadstream" zu ernst, für einen seriösen Horrorfilm ist er dagegen viel zu albern. Für einen Amateurfilm wirkt er zu kommerziell, für eine Profi-Produktion extrem billig. Aber was es letztendlich auch ist, die Qualität stimmt hinten und vorne nicht, weder inhaltlich, noch spielerisch oder visuell. Also ebenfalls wie bei echten Streamern.

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UFO Sweden

Science-Fiction

UFO Sweden

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 18.11.2023
Ein wirklich toller Film. Sehr flüssig und spannend erzählt. Die Rollen sind herrlich unkonventionell und dennoch (oder gerade deshalb) auf ihre Art total sympathisch. Die Story hat extrem viel Charme und wirkt wie eine überlange Folge der drei Fragezeichen für Erwachsene oder eine Episode Akte X von Enid Blyton. Neben dem typischen Flair skandinavischer Produktionen kommt "UFO Schweden" außerdem das nostalgische Feeling der 90er Jahre zugute. Soviel Tiefe und Charakter haben heutzutage nur sehr wenige Filme.

Inhaltlich geht es dabei gar nicht so sehr um Außerirdische und UFOs, sondern vielmehr darum, wie man auf dem Weg zu seinem Ziel Erfüllung finden kann, auch ohne das Ziel zu erreichen, und dass Zusammenhalt, Freundschaft und Gemeinschaft oft mehr wert sind, als man gedacht hat, sei der Anlass in den Augen anderer auch noch so ausgefallen oder sonderbar. Von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass "UFO Schweden" nicht nur bei Fans des Paranormalen gut ankommt.

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The Price We Pay

Thriller, 18+ Spielfilm, Horror

The Price We Pay

Thriller, 18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 09.11.2023
In meinen Augen ist "The Price We Pay" ein ganz anständiges Machwerk, das mich entfernt etwas an "From Dusk Till Dawn" erinnert hat. Zwar geht es hier nicht um Brüder, die gegen Vampire kämpfen, aber mit einem Raubein (Cody) und einem Psycho (Alex), die nach einem Überfall an einen abgelegenen Ort flüchten, an dem sie plötzlich groteskten, brutalen Figuren gegenüberstehen, gibt es durchaus Parallelen. Wie gesagt, entfernt.

Obwohl die Charaktere nicht uninteressant und gut besetzt sind, bleiben Details und Hintergründe weitgehend im Dunkeln. Dafür nimmt die Story ab dem ersten Aufeinandertreffen schnell fahrt auf und bleibt konsequent am Puls. Wie üblich gibt es dabei die ein oder andere Ungereimtheit in puncto Logik und Glaubwürdigkeit, aber das ist nicht weiter wild. Unterm Strich ein unterhaltsamer Film, durchaus spannend und ziemlich hart. Und in Anbetracht der vielen Gurken dieses Genres eher überdurchschnittlich. Daher 3,4 von 5 Säurebädern.

Zum Thema Zensur: Lediglich das Mediabook ist in Deutschland uncut (SPIO/JK). Wer sich (vorher) entsprechend informiert, muss dann auch nicht meckern, dass die Verleihversionen auf DVD und Blu-Ray geschnitten sind.

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Bad Luck Banging or Loony Porn

Dazu hat jeder eine Meinung.
Drama, Komödie, 18+ Spielfilm

Bad Luck Banging or Loony Porn

Dazu hat jeder eine Meinung.
Drama, Komödie, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 01.11.2023
Was Filme angeht, bin ich wirklich für vieles offen. Dementsprechend sind mir auch schon etliche sehr merkwürdige Streifen untergekommen. Aber soetwas bislang noch nicht.

Beschreibungen und zitierte Kritiken sprechen u. a. von Spaß, Humor oder Komödie. Ich konnte nichts davon erkennen. Und im Übrigen auch nicht hören, denn in ersten Teil des Films, in dem die Hauptdarstellerin durch eine laute Stadt voller aggressiver Menschen läuft, überwiegen nervige Umgebungsgeräusche. Die Einleitung ist dagegen nichts weiter als ein schmieriger Porno im Amateur-Stil, bei der die Fellatio-Szene auch noch Fake war.

Teil 2 zeigt Bild- und Filmschnipsel aus verschiedenen Quellen. Dabei werden einzelne Sätze oder kurze Geschichten zu scheinbar zusammenhanglosen Begriffen, wie z. B. Zähne, Jesus oder Kinder, eingeblendet.

Genervt, enttäuscht und verwirrt habe ich mir dritten Teil erspart und mich stattdessen gefragt: ist das Kunst oder kann das weg? Antwort: Kann weg!

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Halo - Staffel 1

Serie, Science-Fiction

Halo - Staffel 1

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 16.10.2023
Wir schreiben das Jahr 2552... und die Menschheit fährt immer noch Chevrolet Tahoe und Cadillac Escalade.

"Halo" ist unecht, ohne Tiefe, charakterlos, langweilig und aalglatt. Ein weiterer Vertreter der heutigen Filmkultur, der für die Zielgruppe der streamenden Massen aus dem Boden gestampft wurde, ohne Rücksicht auf bzw. jegliches Verständnis für die Vorlage. Bereits die erste Episode, die dermaßen plaktiv politisch korrekt jede Etnie dieser Welt beinhaltet, ist nichts weiter als eine Soap Opera, in der stets und ständig die dicke Moralkeule geschwungen wird. Die kurzen Actionszenen zu Beginn, die neben teilweise schlechter Animation auch dicke Logikfehler enthalten, täuschen darüber nicht hinweg. Schon kurz darauf sitzt der Master Chief beim Dinner mit einem Kind und lässt sich von diesem Vorhaltungen machen.

Die austauschbaren Darsteller spielen mehr bemüht als gekonnt. Viele Kulissen erscheinen detailarm, künstlich und steril. Die Kostüme der Kolonisten sind lächerlich, Mad Max-Cosplay aus dem Gucci-Katalog. Selbst die Spartan-Rüstungen wirken in manchen Einstellungen wie von aliexpress. Dass der Master Chief permanent plappert, kann ich noch verschmerzen, nicht aber, dass er seinen Helm abnimmt. Was zum Teufel soll das? Als Halo-Spieler der ersten Stunde ist das ein absolutes No-Go für mich, davon mal abgesehen, dass John unter dem Helm als Darsteller aus "Love After Lockup" durchgehen würde.

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What the Waters Left Behind 2 - Scars

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Da es sich hier um Teil 2 handelt, muss es offensichtlich ein Prequel geben. Da ich dieses nicht kenne, kann ich sagen, dass "Scars" auch so funktioniert. Und das m. M. nach erstaunlich gut. Denn das Backwood-Thema ist eigentlich schon sehr ausgereizt, und auch die Story lässt sich in diesem Genre meist grob voraussehen. Hier aber eben nur grob. Es gibt durchaus Elemente, die "Scars" etwas von ähnlichen Produktionen abheben. Dazu zählen die ein odere andere Wendung, insbesondere zum Ende, die recht interessanten Figuren, die rockige Musik sowie der Schauplatz, der tatsächlich existiert.

Leider ist der Film ziemlich kurz. Nach nur 73 Minuten kam bereits der Abspann. Schade. Auch fand ich Ablauf und Darstellung insgesamt relativ harmlos, von der eigentlichen Thematik natürlich abgesehen. Dennoch ist "Scars" eine willkommene Abwechslung zum eher seichten Hollywood-Mischmasch der heutigen Zeit.

3,3 von 5 salzigen Ruinen

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Project Wolf Hunting

Action, Thriller, 18+ Spielfilm

Project Wolf Hunting

Action, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Solide Schlachtplatte aus Süd-Korea. Gore-Fans wissen, dass bei solchen Produktionen nicht unbedingt oscar-reife Geschichten oder Schauspielleistungen zu erwarten sind. Wem das klar ist, erwartet ein überaus brutal inszeniertes Gemetzel auf hoher See, bei dem sich fiese Gangster, Polizisten und ein scheinbar unbesiegbarer Übermensch gegenseitig massakrieren. Dabei spritzt soviel Kuntsblut, wie man es selten erlebt hat. Ich habe etwas von 2,5 Tonnen gelesen....! Allerdings hätte man den Filmemachern vorher besser verraten sollen, dass Blut eine andere Konsistenz als Wein hat.

Naja, es gibt noch weitere Dinge in Handlung und Spiel, die etwas negativ auffallen, aber bei solchem Streifen kommt es darauf nicht wirklich an. Hier steht eigentlich nur die schonungslose Gewalt im Vordergrund und deren exzessive Darstellung. Und das ist den Koreanern ziemlich gut gelungen, sofern man den Film wie gesagt nicht übermäßig ernst nimmt.

Dass wir in unseren Heimkinos überhaupt in diesen Genuss kommen können, ist Capelight zu verdanken, die sich nach verweigerter FSK-Freigabe mit Erfolg an die Juristenkommission der SPIO wandte, statt den Film einfach zensiert/gekürzt 'rauszubringen. Danke dafür!

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EO

Drama

EO

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Film. Geschichte, Bilder, Musik, Darsteller..... alles ziemlich unkonventionell. Thematisch geht es um "Liebe zur Natur", wie es eine Einblendung am Ende des Films besagt. Genauer gesagt um Tiere, hier stellvertretend durch EO den Esel verkörpert, und deren Beziehung zum Menschen.

Im Grunde begleitet man als Zuschauer EO bei seiner unfreiwilligen Odyssee, bei der das Tier in die Hände verschiedener Leute gerät, von denen bei weitem nicht alle ein friedfertiges, intelligentes und liebenswertes Lebewesen in dem Esel erkennen. So gibt es durchaus Szenen, die wirklich traurig sind und auf erschreckende Weise daran erinnern, wie wir seit jeher mit unserer Umwelt umgehen.

Der Film beinhaltet viele tolle Landschaftsaufnahmen, aber auch einige etwas surreal wirkende Anteile, deren Bedeutung auf Anhieb nicht ganz klar erscheint. Das lässt Raum für Interpretationen. Herausragend ist auch die Arbeit mit der Kamera, die vielfältige Perspektiven liefert. Aufgrund der fehlenden deutschen Synchro und der insgesamt gemächlichen und eigenwilligen Inszenierung, bei der viel Symbolik zum Einsatz kommt, ist "EO" aber nichts für jedermann. Für Esel-Fans wie mich jedoch absolut empfehlenswert.

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Nomadland

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.10.2023
Was soll ich sagen.... mir fehlen ein wenig die Worte, denn "Nomadland" ist dermaßen facettenreich und vielschichtig, dass 1500 Zeichen kaum ausreichen, um den Film inhaltlich zu beschreiben. Denn hintergründig geht es um viel mehr als Obdach- bzw. Wohungslosigkeit. Bereits diese Thematik ist nicht ohne. Allerdings wird hier deutlich, dass diese oft ein Symptom einer systemischen Krankheit ist, an der heutzutage nicht nur die "größte Nation der Welt" leidet.

Abseits des Kerns ist der Film wirklich sehr schön. Es gibt viele atemberaubende Landschaftsaufnahmen, die von toller Instrumentalmusik untermalt werden. Dem gegenüber stehen mehr oder weniger banalen Szenen aus heruntergekommenen Provinzkäffern, abgelegenen Tankstellen, riesigen Industriehallen und zweitklassigen Burger-Buden. Derartige Kontraste weiß "Nomandland" auch emotional zu vermitteln, denn im Gegensatz zur Van-Life-Romantik, die auf Social Media & Co. von Freude, Freiheit, Abenteuerspaß und Reiselust geprägt ist, gibt es in Wahrheit auch Einsamkeit, Abhängigkeit, Verzicht, Gefahren sowie Unrast, Flucht, Ängste und soziales Unvermögen.

Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass es sich hier nicht um ein klassisches Hollywood-Roadmovie handelt. Wer also bewaffnet mit Popcorn und Bier einen seichten Filmabend mit den Kumpels plant, ist hier falsch.

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Nobody

Unterschätze niemals einen Nobody.
Action

Nobody

Unterschätze niemals einen Nobody.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 01.10.2023
Meine Empfehlung: Hirn auf Schleichfahrt stellen, einfach nur zuhören und -sehen sowie tiefere Gedanken zum Sinn des Ganzen vermeiden. Dann wird's recht kurzweilig und unterhaltsam. Sofern man "John Wick", "The Equalizer" oder auch "Jack Reacher" kennt, kann man sich "Nobody" andererseits auch sparen.

Zur Story muss man nicht viel sagen, die passt auf eine Briefmarke. Zum Thema Logik ließe sich hingegen ein Aufsatz schreiben. Darüber hinaus wirkt der Hauptdarsteller recht unpassend. Ein 3-Tage-Bart allein macht halt noch keinen Bad Ass. Noch krasser sieht's bei der deutschen Synchronstimme aus. Sollte sich hier jemand an Data aus Star Trek oder Louis de Funès erinnert gefühlt haben, so war das kein Zufall. Der Sprecher war derselbe. Lediglich die musikalischen Einlagen konnten wirklich überzeugen.

Weiterhin fiel (mir) auf, das "Nobody" in Anbetracht der Freigabe für Jugendliche ziemlich brutal ausfällt. Es gibt viele heftige Szenen, einen hohen Bodycount und so einige Nahaufnahmen, die nicht ohne sind. Wenn ich da z. B. an "Punisher: War Zone" denke, der an die SPIO ging, erschließt sich mir diese Tatsache nicht ganz. Was soll's.

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Tulsa King - Staffel 1

Serie, Krimi, Drama

Tulsa King - Staffel 1

Serie, Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 17.09.2023
Man stelle sich vor, ein Fremder kommt in ein Geschäft, schlägt den Wachmann nieder und erpresst den Inhaber um Schutzgeld. Wenig später sind beide dann mehr oder weniger Teil seiner Crew, die loszieht, um eine Bikergang zu vermöbeln.
Oder wie wäre es mit einem besorgten Vater, der seinen Sohn wütend aus dem Haus schmeißt, weil dieser für einen Gangster arbeitet, nur um sich unmittelbar danach ebenfalls dessen Truppe anzuschließen, um eben jene Biker plattzumachen?

Klingt das auch nur annähernd plausibel? Nein. Leider ist "Tulsa King" voll von diesem Unsinn. Sly bzw. dessen Rolle ist quasi das Zentrum des Universums, um das sich alles und jeder dreht. Sogar mal eben eine Bundesagentin, die sich in Opa Sylvester verguckt, nachdem er sie mit in die lokale Nacktbar (!) genommen und anschließend vernascht hat.

Schon die ersten Episoden sind überwiegend recht langweilig und banal. Kein gutes Zeichen. Das ständige Zupfen von Stallone an seinen Klamotten nervt genauso wie das treudoofe Sidekick-/Protegé-Element der Geschichte. Dazu kommt die schelmisch-humorige Darstellung von Mafiosi und organisierter Kriminalität, die äußerst fragwürdig ist und fast schon wie aus einem Videospiel wirkt. Nach dem Motto: Konsequenzen gibt es nicht.

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Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama

Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.09.2023
Sowohl als Biopic als auch Blick hinter die Kulissen des (damaligen) Business fällt "Lovelace" äußerst zurückhaltend und zugeknöpft aus, um nicht zu sagen verklemmt und prüde. Bereits die diversen Kurzbiografien im Web über Linda lesen sich deutlich ausführlicher und detailreicher sowie ehrlicher und schockierender. Viele Vorkommnisse werden im Film hingegen nur angedeutet bzw. beiläufig und oberflächlich dargestellt. Dies wird weder dem Zeitgeist gerecht, noch trägt es zur Atmosphäre bei. Alles in allem machte der Streifen, der offenbar mehr auf Massenkompatibilität als auf Genauigkeit setzt, einen ziemlich sterilen Eindruck auf mich. Das erklärt vermutlich auch die kommerziell-freundliche Altersfreigabe. Dazu kamen die zeitlichen Sprünge in der Erzählung, die ich als unnütz und störend empfand.

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The Red Book Ritual

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.09.2023
"The Red Book Ritual" besteht aus 5 Kurzfilmen, die untereinander in keiner Verbindung stehen, jedoch in einer Art Rahmenhandlung eingebettet sind. Diese hätte man sich allerdings sparen können, denn sowohl inhaltlich als auch spielerisch fällt das Drumherum ziemlich kitschig, infantil und dilettantisch aus.

Die einzelnen Shorts sind hingegen ganz okay bis sehr gut, wobei hier natürlich (ebenfalls) der persönliche Geschmack entscheidet. Meine Wertung lautet wie folgt:

Der Streuner: 3,4 Sterne
Das Kind: 3,7 Sterne
Nase, Nase, Nase, Augen: 2,5 Sterne
Loslassen: 4 Sterne
Die Sekte: 3,2 Sterne

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Evil Dead Rise

Mami liebt dich zu Tode.
Horror, 18+ Spielfilm

Evil Dead Rise

Mami liebt dich zu Tode.
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.09.2023
Tausche olle Waldhütte in der Einöde gegen baufälligen Wohnkomplex in der Stadt!
Mal abgesehen von der kurzen Einleitung des Films, welche eigentlich das vorweggenommene Ende ist, bricht "Evil Dead Rise" also schon einmal mit Tradition des abgelegenen Schauplatzes in der Natur. Einerseits schade, andererseits aber auch sehr willkommen. Bei der Story hingegen bleibt im Grunde genommen alles beim Altem: nachdem unwissentlich die Beschwörung des Bösen aus dem Buch der Toten erfolgt ist, verwandelt die unheilige Kraft sowohl Mensch als auch Umwelt in nahezu unzerstörbare Tötungsmaschinen.

Dabei wird an visuellen Extremen nicht gespart. Es fließt kubikmeterweise Blut, Körperteile fliegen durch die Gegend, Leiber werden verbrannt, aufgespießt oder verschmelzen zu einer bizarren, monströsen Kreatur. Für mich als Gore-Fan schon ziemlich unterhaltsam, insbesondere weil die Effekte wirklich modern und überzeugend wirken.

Zum Finale hin brach der Film thematisch dann leider ein wenig ab, in Richtung ordinärer Zombie-Streifen, was ich etwas schade und unpassend empfand. Zudem wurde auch nicht auf die typische Rächer-Attitüde verzichtet, in der die Protagonistin unbedingt noch kurz innehalten muss, um vor dem obligatorischen Todesstoß noch einen peinlichen Rambo-Spruch loszulassen.

Trotzdem ein insgesamt guter Vertreter des Genres und eine durchaus gelungene Neuinterpretation mit vielen Anspielungen auf den Klassiker von 1981.

3,4 von 5 Augäpfeln.

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The Toll Man

Horror, Thriller

The Toll Man

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 13.08.2023
Einmal mehr: gute Idee, schlechte Umsetzung! Zunächst einmal ist die Einleitung mit knapp 30 Minuten viel zu lang, insbesondere bei einem Film mit nur rund 70 Minuten Laufzeit. Was dann folgt, ist ein buntes Gemenge aus verschiedenen Inhalten moderner Horrorfilme, bevor es zum Finale dann zu einem Plottwist kommt, der zwar durchaus überraschend ist, aber ziemlich abgehackt und unpassend wirkt. Die meisten Szenen (im Hauptteil) wirken sehr komprimiert und wie im Schnelldurchlauf. Somit fehlt dem Film an Tiefe. Außerdem ist die Qualität der Dialoge und Schauspieler eher durchwachsen. So schnell wie der Film zu Ende war, so schnell war er aus dem Gedächtnis.

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Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama

Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 11.08.2023
Wenn jemand gezwungen ist, mit einer brennenden Fackel durch ein Meer von Benzin zu schwimmen, ist nicht dir Frage, ob etwas passiert, sondern wann. Aufgrund dessen war der Untergang der Kursk kein Unglück, es war grob fahrlässige Tötung. Begangen von einem Regime, das sowohl moralisch als auch materiell komplett verrottet ist. Dies beweist nicht nur das Geschehen vor und während der Havarie, sondern auch danach. So gab es beispielsweise nie irgendwelche wesentlichen Konsequenzen in den Reihen der Verantwortlichen.

Was wirklich an Bord der Kursk geschehen ist, kann niemand zu 100% sagen, denn schließlich gab es keine Überlebenden. Aber viele der im Film rekonstruierten Szenarien entsprechen dem, was unabhängige Untersuchungen aufgezeigt haben. Auch deshalb wirkt das Werk von Regisseur Vinterberg so überzeugend, beklemmend und erschütternd. Natürlich tragen so manche inszenatorischen Spannungsbögen sowie die vielen guten Schauspieler ebenso dazu bei, z. B. Matthias Schoenaerts.

Der Untergang der Kurs war nur eine von vielen Tragödien, die im Namen von Nationalismus und Militärprestige zahlreichen Menschen, die sich in den Dienst ihres Vaterlandes gestellt hatten, das Leben gekostet hat. Und nicht nur deren Angehörige sind davon bis heute betroffen. In Gewässern rund um den Globus liegen immer noch Atom-U-Bootwracks auf Grund, deren Reaktoren oder Nukleartorpedos sich mit der Zeit immer weiter zersetzen.

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Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama

Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.08.2023
Es braucht nicht viel, um jemanden in Verruf oder ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Das geht hin bis zur Vernichtung einer kompletten Existenz. Und obwohl in jedem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung zu gelten hat, gibt es genügend Nährboden für empörte Gutmenschen, übereifrige Experten und unwissende Mitläufer jeglicher Coleur, wenn z. B. der Vorwurf Missbrauch im Raum steht. Nicht selten wird der angebliche Täter dann umgehend vorverurteilt, geächtet, boykottiert, ausgestoßen. Dabei schrecken die selbsternannten Ankläger vor nichts zurück und werden zum Teil sogar selbst zu Tätern.

"Die Jagd" nimmt solche Umstände eindrucksvoll in den Fokus und zeigt sehr wirkungsvoll, wie das wahre Opfer einer Hetzkampagne insbesondere in kleineren Gemeinden zu leiden hat. Dabei ist der Film durchaus optimistisch, denn im wahren Leben enden solche Intrigen oftmals in einer Katastrophe. Das skandinavische Flair und die tolle Musik stehen eigentlich im Gegensatz zu diesem Thema, unterstreichen aber die Klasse der gesamten Inszenierung. Mads Mikkelsen tritt dabei wie immer überaus souverän auf, aber auch seine Kollegen/innen machen einen super Job, allen voran die kleine Annika Wedderkopp.

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Infinity Pool

Thriller, Horror, 18+ Spielfilm

Infinity Pool

Thriller, Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 31.07.2023
Kurz gesagt: der Film ist ganz gut. Jetzt das große Aber: wäre der Streifen nicht mit dem bekannten Namen Cronenberg verbunden, auch wenn es sich hier nicht um den Altmeister David Cronenberg handelt, sondern dessen Sohn Brandon, wäre er höchstwahrscheinlich weniger populär.

Inhaltlich passt "Infinity Pool" kaum in (nur) ein klassisches Filmgenre. Die Thematik ist sehr eigenwillig und unkonventionell umgesetzt worden. Viele mysteriöse sowie brutale und blutige Szenen bilden vor dem Hintergrund einer sonnigen, luxuriösen Ferienanlage für Touristen einen starken Kontrast. Meiner Meinung nach ist die Story selbst dennoch am ehesten im Bereich gesellschaftskritische Science-Fiction anzusiedeln. Technik und Präsentation fand ich genauso gut wie die schauspielerischen Leistungen. Ebenfalls die deutsche Synchro ist prima, gerade im Fall von Gabi.

Aber irgendwie fehlte mir etwas. Das Ende kam zu plötzlich, zu abrupt und war mir ein wenig zu offen. Auch hätte ich mir mehr Details zu den Figuren, dessen Hintergünde und Motive gewünscht. Daher reicht es in meinen Augen "nur" für 3 Sterne; allerdings ist "gewöhnlich" hier alles andere als zutreffend.

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Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation

Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
"Streuner" gibt Einblick in das Leben von Hunden, die auf sich allein gestellt in einer Welt erschaffen von Menschen für Menschen ein ebenso gefährliches wie tristes (Über-)Leben bestreiten. Die meisten Zweibeiner, denen sie dabei begegnen, reagieren bestenfalls gleichgültig. Nur die wenigsten helfen, kümmern sich oder reagieren überhaupt. Oftmals sind es dabei die Personen, welche selbst am sozialen Abgrund stehen. So traurig der Inhalt, so beschämend die Tatsache, dass solche Dokumentationen in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich/nötig sind.

Der Film wurde bemerkenswerterweise fast durchgehend auf Augenhöhe der Tiere gedreht und kommt ohne Erzählerstimmen aus. Nur manchmal kommen Leute ins Bild und zu Wort. Dabei ergeben sich sehr aufschlussreiche Momente. Am bezeichnendsten empfand ich die Szene, in der zwei Hunde zwei Knochen in einem Abfallhaufen finden und ein Mitarbeiter der Müllabfuhr einen der beiden Hunde verächtlich anschreit, warum er nicht teilen würde, während dieser versucht, beide Knochen wegzuschleppen. Tja, warum nicht teilen?! Eine gute Frage, Mensch!

ungeprüfte Kritik

Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm

Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
Endlich mal wieder was Spannendes! Mit übernatürlichen, gruseligen Vorgängen in der Natur, für die es offensichtlich weder Verursacher noch sonstige Erklärung gibt, trifft dieser Film genau meinen Nerv. Keine Gummi-Monster , keine CGI-Exzesse, keine dummen Teenies, die hysterisch herumstolpern, keine öde Nebenstory oder langatmige Einleitung. Nur insgesamt drei Schauspieler, ein Wald und jede Menge Atmosphäre. Fast schon automatisch kamen dabei teilweise Gedanken an "Blair Witch Project" und "Blair Witch" auf. Allerding ist "Bring Out The Fear" kein Found-Footage-Film. Auch rücken hier deutlich mehr der Mensch und dessen Abgründe in den Vordergrund, als bei ähnlichen Produktionen. Was ebenfalls sehr positiv auffällt, sind die glaubwürdigen Dialoge und realitischen Handlungen der Akteure. Gerade deshalb wirkte der Film trotz hohem Mystery-Anteil überaus klar und greifbar sowie packend und intensiv. Echt klasse!

ungeprüfte Kritik

Leave No Trace

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Toller Film über ein ernstes Thema. Weit weniger populär als z. B. "Nomadland", aber mit Sicherheit nicht schlechter. "Leave No Trace" ist eine Art Roadtrip, jedoch ohne Road, Abenteuer oder Romantik. Stattdessen ist der Weg das Ziel. Und die Isolation. Gezwungermaßen. Doch was für den einen der einzige Ausweg aus der erdrückenden Enge einer modernen Gesellschaft ist, bedeutet für andere eine ständige innerliche Zerreißprobe.

Die Geschichte ist sehr traurig und aufwühlend. Und irgendwann fängt man als Zuschauer unweigerlich an, sowohl zu verurteilen als auch Verständnis/Mitleid zu haben. Insofern ist der Film schon sehr ergreifend und daher absolut sehenswert.

ungeprüfte Kritik