Agnès Varda nimmt auf einer Theaterbühne Platz. Die gelernte Fotografin, Installationskünstlerin und Wegbereiterin der Nouvelle Vague ist eine Institution des Kinos und Kämpferin gegen alles Institutionelle im Denken. Sie gibt Einblicke in ihr Schaffen und illustriert, eher assoziativ als chronologisch, künstlerische Visionen und Ideen mit Ausschnitten aus ihrem Werk. Ihre lebendigen, anekdotenreichen und klugen Lektionen unterteilt sie in zwei Abschnitte: In ihren Ausführungen zur 'analogen Zeit' von 1954 bis 2000 steht die Regisseurin im Vordergrund. Eine junge Frau, die auszog, das Kino neu zu erfinden, und auch im Fiktionalen immer offen für den Zufall, für dokumentarische Momente ist, die mit jedem neuen Film auch ihren Erzählstil wechselt. Im zweiten Teil befasst sich Agnès Varda mit den Jahren von 2000 bis 2018 und zeigt, wie sie die digitale Technik nutzt, um in ihrer ganz eigenen Art auf die Welt zu blicken...
'Varda par Agnès' (2019) ist Agnès Vardas letztes Werk - ein filmisches Selbstporträt und eine sympathische und weise Lektion, was im Leben und beim Filmemachen wichtig ist. Ein Leben voller Begegnungen und Kreativität. 'Varda par Agnès' kreist um ihr Schaffen als Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin. Dabei wagt sie assoziative Zeitsprünge und erzählt anekdotenreich und klug, so dass der Film auch für Zuschauer unterhaltsam bleibt, die mit ihren Werken nicht vertraut sind. Wie in ihrem vorletzten Film 'Augenblicke - Gesichter einer Reise' (2017) wird auch in 'Varda par Agnès' in den vielzähligen Begegnungen mit anderen Menschen deutlich, was Agnès Varda war und ist: eine große Erzählerin des Lebens.