Am 2. November 1975 wurde Pier Paolo Pasolini mutmaßlich am Strand von 'Ostia' ermordet. In den Monaten davor hatte sich der Filmemacher und Autor intensiv mit der Gewalt in der italienischen Gesellschaft beschäftigt und sein zutiefst verstörendes filmisches Meisterwerk 'Die 120 Tage von Sodom' fertig gestellt. Die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Cathy Lee Crane nähert sich auf freie und assoziative Weise dem Spätwerk eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts an: letzte Interviews, letzte Fotografien, Dokumente der Dreharbeiten zu seinem letzten Film, Texte aus seinem letzten, erst 1992 veröffentlichten Romanprojekt 'Petrolio', Aufnahmen vom Tatort und seinem Begräbnis. Es entsteht ein vielschichtiger Einblick in die Wut und Leidenschaft eines Künstlers, dessen Stimme gewaltsam zum Schweigen gebracht wurde. "Skandale auszulösen, ist mein Recht!", hatte er noch in seinem letzten Fernsehinterview behauptet...
Zu 'Pasolinis letzte Worte' (Italien/USA 2012) von Cathy Lee Crane dazu als Bonusfilm in deutscher Erstveröffentlichung: 'Ostia' (Großbritannien 1988) von Julian Cole, der 1988 mit Derek Jarman in der Hauptrolle die Ereignisse der letzte Nacht Pasolinis verfilmt hat. "Meisterhaft zusammengefügt, provokant in seiner Erzählhaltung und in einem eigenartig entspanntem Rhythmus verweigert sich der Film einfachen Antworten - vielmehr stellt er neue.", so urteilte das 'MIX/NYC Queer Experimental Film Festival'.