Die alleinerziehende Mutter und Wissenschaftlerin Alice (Emily Beecham) hat sich voll und ganz ihrem Beruf verschrieben. Als Botanikerin hat sie eine purpurrote Blume erschaffen, die eine ganz einzigartige Wirkung hat: Bei idealer Raumtemperatur und ausreichender Zuwendung macht ihr Duft die Menschen glücklich! Heimlich nimmt Alice eine der Pflanzen für ihren 13-jährigen Sohn Joe (Kit Connor) mit nach Hause, sie nennen sie 'Little Joe'. Doch je weiter die geheimnisvolle Blume wächst, desto mehr verändern sich die Menschen in Alices Umfeld. Ihr Verdacht wird zunehmend stärker, dass ihre Schöpfung womöglich nicht so harmlos und glückverheißend ist, wie es ursprünglich geplant war...
In faszinierend schönen Bildern und mit feiner Ironie gespickt, erzählt die österreichische Regisseurin Jessica Hausner in 'Little Joe - Glück ist ein Geschäft' (2019) die Geschichte der Mutter und Wissenschaftlerin Alice, die eine Blume erschafft, die den Menschen glücklich machen soll, allerdings ohne sich über mögliche Konsequenzen ihrer Schöpfung zunächst bewusst zu sein. So inszenierte die Filmemacherin eine kluge, bisweilen komische und doppelbödige Metapher auf unsere Gesellschaft, die fast schon besessen nach dem eigenen, perfekten Glück strebt, ohne zu beachten, was sonst in unserer Welt passiert. Die vielschichtigen Bilder und Dialoge lassen dem Zuschauer Raum für seine eigene Interpretation. Bereits zum vierten Mal nahm Hausner an den Filmfestspielen in Cannes teil, mit 'Little Joe' nun auch zum ersten Mal im Wettbewerb. Für ihre herausragende schauspielerische Leistung als ehrgeizige Wissenschaftlerin und liebende Mutter Alice wurde Hausners Hauptdarstellerin Emily Beecham (siehe u.a. auch 'Hail, Caesar!' oder 'Into the Badlands') als beste Darstellerin der Internationalen Filmfestspiele in Cannes ausgezeichnet. Ihr zur Seite stehen in diesem namhaften Cast Ben Whishaw ('James Bond 007 - Spectre', 'The Lobster'), Kerry Fox ('Intimacy') und Lindsay Duncan ('Birdman') sowie als Sohn der Protagonistin Nachwuchsstar Kit Connor ('Rocketman'). Das Drehbuch zu diesem aktuellen und relevanten Mysterythriller schrieb Hausner, die für den Vorgängerfilm 'Amour Fou' (2014) den Österreichischen Filmpreis erhielt und auch für ihre Filme 'Lovely Rita' (2001), 'Hotel' (2004) und 'Lourdes' (2009) mit zahlreichen Ehrungen bedacht wurde, einmal mehr gemeinsam mit ihrer langjährigen Mitstreiterin, der Drehbuchautorin und Dramaturgin Géraldine Bajard.