In den Nachwirren des Ersten Weltkriegs schließt sich der junge Soldat Sladek (Marius Müller-Westernhagen) der Schwarzen Armee an. Es ist 1923, Zeit der Inflation und wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit. Die Wunden, die der Krieg hinterlassen hat, sind noch nicht verheilt. Eine Gruppe von Widerständlern bezieht Stellung gegen die Weimarer Republik und will diese nicht anerkennen. Ziel ist es, die Hauptstadt Berlin zu befreien. Der naive junge Sladek bemerkt nicht, wie er perfide von der Vereinigung missbraucht wird und schlittert immer mehr in deren verbrecherische Machenschaften. Über seine Handlungen bestimmt er längst nicht mehr selbst, doch in der falschen Annahme, nach wie vor sein eigener Herr zu sein, lässt er sich sogar zu einem Mord treiben - und zwar an seiner eigenen Geliebten Anna (Louise Martini)...
'Sladek oder Die schwarze Armee' ist eine hochkarätige Literaturverfilmung über ein äußerst düsteres Kapitel der deutschen Geschichte. Erstklassig ist dabei gleichermaßen die Vorlage Ödön von Horváths wie auch die Besetzung. Marius Müller-Westernhagen gibt exzellent den Antihelden, einen von Naivität gekennzeichneten Mann, der vom Opportunismus einer verbrecherischen Politik ausgenutzt wird. An seiner Seite agieren Stars wie Günter Pfitzmann, Klaus Schwarzkopf, Vadim Glowna und Louise Martini. Das Theaterstück wurde in seiner ursprünglichen Fassung erst 1972 - ebenfalls unter der Regie von Oswald Döpke - in München uraufgeführt, während bis dato immer nur eine von Horváth umgearbeitete Fassung auf den Bühnen zu sehen gewesen war.