Ein wirklich bildgewaltiges aber für Disney eher ungewöhnliches Märchen. Die Mischung aus berauschend schönen Bildern und einem kindlich naiven Pathos zu moralischen Werten einer Monarchie, wie sie aus China üblich sind, hinterlässt bei Mitteleuropäern ein zwiespältiges Gefühl. Wer die Geschichten von Sophie Dorothea Friederike Krüger oder der „Lützower Trommlerin“ noch kennt weiß, dass solche Geschichten, ja tatsächlich mit König und Ehre auch in der Realität wirklich möglich sind. Aber auch, wie man nationales Pathos mit Frauen-Power am besten verkauft. Eher was für Erwachsene, da Kinder U12 dem realitätsfernen pathetischen Gelaber aus fern Ost nur schwer folgen können. Als Kunstwerk einfach nur schön.

Die Zuordnung zum Genre Horror oder Triller kann ich nicht nachvollziehen. Krimi trifft es eher.
Und zum gefühlt tausendsten Mal wird wieder mal das Vaterproblem durchgenudelt. Find ich eigentlich ganz interessant aber wenn sich in einem Jahr (2019) zu viele Produktionen mit diesem Thema beschäftigen, kann es für den Zuschauer auf Dauer etwas viel werden.

Der Film ist sicher nicht gewöhnlich oder gar langweilig aber ich glaube, man sollte schon einiges gesehen haben um das Kunstwerk richtig genießen zu können. Von Anfang an wird man von einem, nicht zu fassenden Rätsel gefesselt, dass sich erst langsam aufklärt. Die Handlung, die vor allem von Dialogen mit dramatisierenden Kunstpausen getragen wird und die Fixierung auf wenige Szenenbilder, kennt man so eigentlich nur von der Bühne. Wer das mag, kann zugreifen. Die eher ungeduldigen Filmfans sollten sich lieber nach etwas weniger Anstrengenden umsehen.

Eine abgewandelte Variante aus dem Genre „Mein neuer Daddy ist ein Superheld“. Statt aberwitzigen Kinderträumen verfolgt die kleine und hochbegabte Sophie mit kühler Intelligenz den Plan, ihrem scheinbar trostlosen Leben etwas mehr Zuwendung zu verschaffen. Die Darsteller sind wirklich super aber das Set einfach nur schlecht. Wie alt ist ein Pro Designer, der glaubt ein Bildschirm rauscht, wenn die IP- Kamera abschaltet?
Auch der Autor des Drehbuchs sollte lieber die Finger von Kinderfilmen lassen. Denn wenn Sprüche über Mordpläne nicht witzig rüberkommen wird aus „Das ist ja schräg“ leicht ein völlig geschmackloser Witz. So taumeln die Dialoge von einer in die nächste zeitschindende Peinlichkeit. Zur Hälfte der Spielzeit schwindet die Lust fühlbar den Film zu Ende zu sehen. Dann kommen doch noch ein paar preisgünstige Actionszenen hinzu und retten die letzten Minuten bis zum Filmende.

Etwas zu viel des Guten
Ein interessanter Ansatz aus psychopatisch erscheinenden Ängsten von Kindern mit einer unübersichtlichen Anzahl von übersinnlichen Fähigkeiten, Steam-Vampire, die schwarze Magie mit Voodoo Ritualen ausüben und Anleihen aus einem Filmklassiker der 70er. Allein die Aufzählung lässt vermuten, dass es möglicherweise etwas zu viel des Guten ist. Und das war noch längst nicht alles. Nach einer Stunde kann man niemanden verübeln, wenn im Kino ständig witzige Bemerkungen getuschelt werden, was wohl als nächstes kommt. Ich fand den Film trotzdem bemerkenswert. Da stört es schon eher, dass der Drehbuchautor in seinen Dialogen durch ständige Erklärungen jede eigene Auslegung der Mystik schon im Keim erstickt wird. Ich glaube, das ist auch der Grund dafür, dass nach dem Ende kein Zuschauer mehr Lust hatte sich weiter über den Film zu unterhalten. Schade eigentlich, denn der Streifen hat sonst alles, was einen guten Kinofilm ausmacht.

Das Story-Muster einer Looser Truppe, die nach hoffnungslosen Scheitern am Ende den triumphalen Sieg davonträgt, kennen wir zur Genüge. Das ist aber immer noch die Garantie für einen gelungenen Kinoabend. Coole Action und beeindruckende Bilder mit den Möglichkeiten neuester CGI.
Ein Film über tolle Typen beim Luftkrieg im zweiten Weltkrieg, der durch Kriegspropaganda als „Die Luftschlacht um England“ glorifiziert wurde und in Wirklichkeit nichts weiter war als gegenseitige Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung beider Seiten.
Ein guter Kinofilm aber leider mit der veralteten Sichtweise eines Propagandafilms der so gar nicht in das Europa von 2020 passt.

Wieso trägt der Superspion in unserem Kopf immer Smoking und Fliege. Weil der Ex-Spion Ian Flemming den schlechten Ruf des britischen Geheimdienstes ein wenig aufpeppen wollte - In seinem Roman Casino Royale von 1952, mit einer Figur namens James Bond.
Oder sarkastisch ausgedrückt: Ob für die Königin oder die USA, die Lizenz zum Töten soll auch für Sechsjährige eine Mordsgaudi sein. Väter sollten sich nur auf die Frage vorbereiten: „Vati warum schaut der Mann mit der kleinen Hand so erschrocken auf seinen Schn.....wutz?“
Davon mal abgesehen, wieder ein brillanter Animationsfilm.

Die Bilder sind schaurig schön. Der Film folgt mit emotionalen Akzenten den Regeln eines Ego-Shooters, der in einer linearen Handlung der Held in erster Person geschickt zielen oder die richtigen Entscheidungen treffen muss um in das nächste Level zu kommen. Möglicherweise ist das die Art, in der heutzutage junge Regisseure die Welt sehen. Leider ist die stumpfsinnige Art wie der Feind, natürlich die fiesen Deutschen dargestellt werden nicht weit entfernt von der der damaligen Kriegspropaganda und wie man sieht, immer noch ein fester Bestandteil der westlichen Kultur.
Auch wenn es offensichtlich den Anschein wecken soll, ist die Vermischung von wahren historischen Ereignissen und nationalistisch angehauchter Schützengrabenromantik nicht geeignet, um das Thema 1.Weltkrieg aus europäischer Sicht aufzuarbeiten. Brexit-Gegner haben es schwer nach solchen Filmen noch Gehör zu finden.

Ob Japaner, Deutsche, Inder, Motorradfahrer oder wie hier Mexikaner, Hollywood präsentiert seine Minderheiten immer mit den üblichen negativen Eigenschaften und Wortschatz. Das erspart unnötig lange Erkärungen. Warum sollten das die beiden belgischen (marokkanischer- Abstammung) Filmregisseure von BAD BOYS auch anders machen. Auch dann, wenn die beiden Helden Afroamerikaner sind. Solange Diskriminierung moderat bleibt und witzig rüberkommt, scheint das ok zu sein.
Egal, auch der dritte Teil gehört zu den besseren Action-Movies, weil die Dialoge geistreich und die Handlung auch im Detail logisch sind. Das mag für Fans der Reihe zu wenig sein, für mich als normalen Kinobesucher reicht das völlig.

Eigener Boss? Wenn das so einfach wäre und dein richtiger Chef ist ein Arschloch.
Sehr einfühlsame Darstellung des Familienalltags mit seltsam vertrauten Situationen aus der Nachbarschaft. Obwohl der Film typische Elemente des britischen Union-Genre hat, will er sicher nicht als Gesellschaftskritik verstanden werden, sondern zeigt eher was passieren kann, wenn man falschen Zielen folgt obwohl man das wichtigste jeden Tag vor Augen hat. Mein Tipp: „Schalt mal nen Gang runter, dann klappts auch mit der Familie.“

Masse statt Klasse
Anspruch oder gepflegte Langeweile sind oft zwei Seiten der gleichen Medaille. Besonders wenn ein gefühltes Duzend erfolgverwöhnter Schauspieler mit dem Versprechen gelockt werden ihr Können doch mal in einem brillanten Meisterwerk zu präsentieren. Die Oscarnominierung war damit im Budget schon eingeplant. Erstens sind Schauspieler die letzten, die ihr eigenes Talent richtig einschätzen können und zweitens gehört zu einem brillanten Film auch ein gutes Drehbuch. Netter Versuch den Klassiker des englischen Krimis wieder aufleben zu lassen.
Ich empfehle dafür „Geheimnis im blauen Schloß“ GB 1965 nach einer Vorlage von Agatha Christie.

Dank galoppierender Inflation mutiert der Fünf-Millionen-Dollar-Mann aus den 80ern zum Zwei- Milliarden -Dollar-Zombie.
Von übernatürlicher Schlagkraft, die schon in uralten russischen Volksmärchen beschrieben wird, geht für Zehnjährige eine unglaubliche Faszination aus, weil sie aus mangelhafter Erfahrung mit der Physik ihres Körpers die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit selber gerne überschätzen. Auch wenn alles mit fortschrittlicher Technologie begründet wird, finden Erwachsene sowas eher naiv und das verweist das Werk, auch mangels anstößiger Szenen in den Bereich Kinderfilm. Natürlich kann man das für Erwachsene auch als Comic verkaufen. Dann ist es ok.
So gesehen ist der Film ein ansehnliches Spektakel, dass auch keine besondere Herausforderung für die schauspielerische Leistungen darstellt. Vin Diesel ist ja auch nicht bekannt für seine exzellenten Dialoge, sondern eher für coole Moves und kurze Sprüche mit rauchiger Stimme.
CGI ist ganz gut, die Idee nur geklaut, die Bildqualität und Filmmusik sind leider nur zweitklassig.