Beängstigendes Lehrstück über die Eigendynamik von Konflikten. Ohne bösen Willen löst eine Lehrerin einen Konflikt aus, der unter Kollegen, Schülern und Eltern immer mehr eskaliert, an Intensität zunimmt und immer weitere Kreise zieht. Obwohl die Beteiligten eigentlich an einer Lösung interessiert sind, gerät die Situation mehr und mehr außer Kontrolle. Regeln des schulischen Miteinanders (z.B. Null Toleranz, Teilhabe, Meinungsfreiheit, gegenseitige Achtung) werden zu Fallstricken, in denen sich die Handelnden verfangen. Beeindruckend, wie die Hauptakteure (Schüler Oskar und seine Lehrerin Carla) am Ende die Konfliktspannung beieinander und miteinander aushalten. Vielleicht eröffnet sich so eine Lösungsperspektive, was im Film allerdings offen bleibt. In jeder Hinsicht herausragend und unbedingt sehenswert!

Der Streifen tritt mit dem Anspruch eines Heimatfilms der anderen Art an. Leider ist er in Erzählweise und stilistischen Umsetzung eher reisserisch-vordergründig. Dadurch wird der Film seinem ernsten historischen Hintergrund nicht wirklich gerecht. Auch das Oberpfälzer Lokalkolorit ist mehr bemüht als gelungen eingefangen, was der Glaubwürdigkeit des Themas ebenfalls schadet. Den Darstellern gelingt es nur begrenzt, die Beweggründe ihrer Figuren glaubhaft erscheinen zu lassen. Insgesamt eine eher vertane Chance der Erinnerung an verdrängte Ereignisse der Vergangenheit. Schade!

Leider enttäuschend!
Ambivalente Erfahrungen mit Mutterschaft - ein wichtiges, ein ernstes Thema wird hier durch ein langweiliges, quasi dokumentarisches Format verspielt. Die sich abnützende Aneinanderreihung nachgesprochener Interview(?)-Texte verschiedener Frauen zum Thema Frausein und Muttersein kann auch die hervorragende Anke Engelke nicht in Spannung umwandeln. Die Kontexte, in die die Aussagen der Frauen hineingestellt werden, wirken verkünstelt und machen das Gesagte uninteressant und schaden der Glaubwürdigkeit. Eine vertane Chance!

Bewegendes Prorträt einer zerbrechlich wirkenden, tatsächlich aber starken Mutter, die unverbrüchlich zu ihrem "schwierigen", autistischen Kind steht, sich mit ihm auseinandersetzt und an ihm wächst. Großartige Leistung der beiden Hauptdarsteller:innen Liv Lisa Fries und Jona Eisenblätter. Besonders unter die Haut geht die Schlussszene mit der gefühlt minutenlangen Totale auf die Mimik von Liv Lisa Fries. Keine leichte, aber eine überaus lohnenswerte Kost!

Etwas für Liebhaber klassischer Musik und gleichzeitig sehr einfühlsame Doku über eine schwierige Vater-Sohn Annäherung/Beziehung. Wirkt lange nach!

Man hat von Doris Dörrie schon viel Amüsanteres gesehen als diesen eher faden Versuch einer feministischen Culture-Clash Komödie, die vielleicht eher "Frau Bundschuh geht Baden" heißen sollte. Am spannendsten und am schönsten inszeniert sind die Plastik-Schwimmtiere, die nächtens auf der ruhigen Wasseroberfläche ihr Ballett zeigen. Das belanglos agierende Schauspielerinnenensemble wird überragt von der hinreissenden Maria Happel.