Während Animationsfilme noch immer vordergründig für ein jugendliches Publikum produziert werden, beginnt sich mit den immer populärer werdenden Animes in der Mitte der 80er eine komplett eigene Nische für Animation mit ü18 Inhalten herauszubilden. Und spätestens mit "Akira" hatte der Westen angebissen. So entstanden neben zahlreichen Sex- und Gewaltausbrüchen auch erzählerische Juwelen mit bahnbrechender Visualisierung wie etwa Ghost in the Shell, Perfect Blue oder Serial Experiments Lain. Kite nimmt Ende der 90er diese dünne Linie zwischen Pulp und erzählerischem Anspruch und entschließt sich damit Seil zu springen. Dabei wirkt der Zweiteiler in seinen ruhigen Momenten fast schon nachdenklich, vor allem im Kontrast zur den zahlreichen und drastischen Gewaltdarstellungen. Einen ähnlichen Eindruck liefert auch der jazzige Soundtrack, der mal melancholisch-wehmütig anklingt um dann wieder in wüste Dissonanzen auszubrechen.
Wer etwas für handgemachte Animation im Stile der Referenzfilme und obszöne Splatter-Action übrig hat, der wird hier definitiv fündig. Hinzu kommt, dass Kite sein Dasein aufgrund der recht expliziten Sexszenen weniger auf VOD-Plattformen fristen dürfte als bei, sagen wir mal, eher zweifelhaften Anbietern. Wer Kite also legal, unvervirt und in bestmöglicher Qualität streamen will, der ist hier an der richtigen Adresse.

Handwerklich hervorragend gemachter Giallo-Slasher von Altmeister Argento. Während auf narrativer Ebene (ganz genretypisch) nicht sonderlich viel passiert und dem Zuschauer recht schnell klar werden sollte, wo es hingeht, liegt der Reiz des Mystery Thrillers wohl eher in seiner Machtart begründet. Insbesondere die aufwändige Bild- und Farbgestaltung, Schnitt und Kamera zählen zu seinen Stärken. Zwar wirken die Meuchelszenen mittlerweile - wenn auch gelungen - etwas antiquiert und wahrscheinlich lange nicht mehr so schockierend wie noch 1977, doch sind es gerade die Elemente der Bildgestaltung, die dem Film und seinen Handlungsorten eine groteske und unangenehme Atmosphäre verleihen. Selten sah ein Horrorfilm so bunt und gleichzeitig so verstörend aus.
Das Schauspiel tut sein übriges, um den Scharm der 70er zu versprühen und wirkt bisweilen allerdings etwas hölzern, was aber auch zum Teil der Synchronisation geschuldet sein kann.
Für Fans der Referenzfilme ist Suspiria zweifelsohne ein Obligatorium. Freunde moderner Horrortropen und Zuschauer auf der Suche nach komplexen Handlungssträngen und Charakterzeichnungen werden möglicherweise einen eher irritierten Eindruck davontragen. Fazit: in seiner eigenen Zeit verhaftet, im eigenen Kontext und mit entsprechender Erwartungshaltung durchaus sehenswert.