Robert de Niro ist nicht umsonst zum besten Schauspieler aller Zeiten gewählt worden. Er kann es einfach, auch in dieser abgedrehten Geschichte um einen Ex-Paten und Jetzt-Knacki, der unter die Aufsicht eines Psychiaters (Billy Chrystal, auch nicht schlecht) gestellt wird. Die Geschichte eiert zwar sinnfrei zwischen Comedy und Action, aber in klammen Augenblicken ist immer de Niro im Bild und rettet unseren Abend.

Für die Dreharbeiten hat Jay Leno der Hauptdarstellerin sein Kinn ausgeliehen. Sehr nett von ihm. So ausgerüstet kann die schrille, aber im Herzen spießige Westküstenzicke frohen Mutes ausziehen. Nicht sich, sondern gen Harvard, um dort an der noblen Jurafakultät das Herz ihres Freundes zurück zu erobern. Der Ken-Klon hat sie aus Karrieregründen gedumpt, aber verschmähte Liebe ist ja bekanntlich eine heftig gespannte Triebfeder. Mit so viel Schwung schwirrt man durch einen ganz vergnüglichen, quietschbunten Streifen. Die tiefste Erkenntnis am Ende ist, dass es eigentlich unfair ist, wenn Krankenkassen keine Maniküre bezahlen. Man darf auf den zweiten Teil gespannt sein, schon wegen des Kinns.

Wurde auch Zeit. Nach der Familie Griswold machen sich mal wieder amerikanische Dumpfbacken auf einen Trip durch Europa. Zuerst müssen sie sich natürlich verlieben. Da hilft ein versehentlicher Schuss mit einem Kopf gegen einen Football, äh umgekehrt. Spielt aber auch keine Rolle. Die Story ist so banal wie eine 5-Minuten-Terrine. Aber manchmal hat man eben Heißhunger auf so ein Zeug. Demi Moore´s Darling ist das Mononatriumglutamat in dem Streifen. Brit Murphy enthält auch garantiert keine natürlichen Zutaten. Da ist es kein Wunder, dass ich panisch Chips in meinem Mund reinstopfen musste, damit meine Nachbarn nicht denken, warum lacht der Idiot denn so laut, obwohl er alleine zu Hause ist.

Zum Glück haben sich die Macher für das einzige Rezept entschieden, das solche Remakes erträglich macht: sich selbst auf die Schippe nehmen. Die Engel klamauken mit so vorzüglicher Selbstironie durch die sinnfreie Handlung, dass es wirklich lustig ist. Vor allem auch wegen Cameron Diaz, absolut pickelfrei.

Ein paar Jugendliche springen dem Tod von der Schippe. Das macht den Sensenmann mächtig sauer - er will sie alle haben, nach einem exakten Plan. That´s the whole story, aber die Umsetzung ist zu 95 % genial.

Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo ein Linienbus völlig unerwartet durch die Kulisse metzelt, wird auf dem Sofa nicht mehr mit der Chipstüte geraschelt und man fragt sich, ob es eine gute Idee war, das Licht sooooo stark zu dimmen.

Beim Zähneputzen habe ich plötzlich so komische Geräusche gehört und mich später vergewissert, dass die Balkontür auch wirklich geschlossen ist. Vor dem Einschlafen habe ich mir vorgenommen, ein Schlummerlicht auf die Einkaufsliste zu setzen.

Mittlerweile geht es wieder. Bis Teil 2 in meinem Briefkasten ist.

Einigermaßen intelligent und wirklich herzerwärmend. Die Darsteller könnten in der Nachbarschaft wohnen, ach was, wir alle könnten die Darsteller sein, weil wahrscheinlich jeder so eine verpasste Chance auf die große Liebe mit sich herumschleppt. Wenn ''sie'' mal wieder Titanic oder Hugh Grant sehen möchte, würde ich diesen Film glatt als erträgliche Alternative oben auf die Liste setzen.

Der Film bedient nicht nur Klischees für Hobbyschrauber. Die Racer sind keine Boliden, sondern unglaublich aufgemotzte Kleinwagen. Die Szenerie ist originell und quietschbunt. Und die Action kann sich sehen lassen. Echter Popcorn-Unterhaltungswert. Übrigens ein Stern mehr als der 2. Teil.