Der Film Noir lebt!
Es gibt Filme, die man nicht mehr vergisst – ihrer Originalität halber. Genau so ein Film ist Brian Johnsons Filmdebüt, der sich anscheinend die Aufgabe gestellt hat den mittlerweile doch sehr in die Jahre gekommenen – realistischer formuliert: toten - Film Noir neu zu beleben, was ihm aug einzigartige Art und Weise auch gelingt. Dies liegt vor allem an seinem Helden Branden Frey. Joseph Gordon-Levitt verleiht diesem kauzigen Außenseiter genug Facetten für ein halbes Dutzend guter Filme; die Hände immer in den Hosentaschen, die Schultern hängend, die Brille schief im malträtierten Gesicht, die er kurz vor dem Verprügeltwerden schnell wegsteckt, lassen diesen Helden etwas sein, was man sehr lange nicht mehr sehen konnte – cool.

Nur für Geduldige
Dieser Film ist nichts für jemanden der ein handfestes Psychogramm aus Federn unseres Jahrhunderts erwartet. Man muss sich wirklich einfinden...und das kann dauern bzw. überhaupt nicht stattfinden. All diejenigen, die genug Geduld aufbringen können werden am Enden auch belohnt. Fassbinder zeichnet nicht, er seziert eine Gesellschaft, die sich in einem Leben verloren hat, das in den Köpfen der Einzelnen keine Alternativen mehr denkbar werden lässt. Und so greift der Protagonist zur einzigen Alternative, die der Zuschauer am Ende erschreckender- weise auch als die einzig sinnvolle akzeptiert .