(fast) ein Meisterwerk!
Ein modernes Märchen, sehr ästhetisch und sehr schrecklich in Szene gesetzt! Durchweg gute schauspielerische Leistung, ein überraschendes, aber sehr schönes Ende. Zum Glück gibt es kein Geruchskino. Hätte Tykwer einen besseren Kameramann gehabt und ein wenig mehr visuelle Risikobereitschaft wie zum Beispiel Sidney Lumet, so hätte er ein Meisterwerk geschaffen.

Ein Meisterwerk
Sidney Lumet erzählt die Geschichte des atomaren Wahns in diesem Film mit einer mörderischen, biblischen Konsequenz: Weil die USA irrtümlich Moskau zerstören, müssen sie New York selbst vernichten, um den vollständigen Atomkrieg abzuwehren. Alle sind Täter und Opfer zugleich.

Der Schwarz-weiß-Film von 1963 gehört sicher zu den einsamen Meisterwerken dieser Zeit. In atmosphärisch dichten Bildern schafft er die klaustrophobische Enge eines Kammerspiels. Die wahnwitzige Paranoia des Atomkriegs zeigt er nicht in technikverliebten Bildern glänzender Waffen, sondern im Denken und den Dialogen der Protagonisten. Walther Matthau, brilliant und zugleich diabolisch als Wissenschaftler und Apologet des Erstschlags, Henry Fonda, beklemmend kompetent und zugleich hilflos, ein Präsident, der ein Opfer bringen muss.

Warnung: Der Film ist nichts für Action-Fans oder Militär-Freaks!