Sehr klischeehafte Darstellung - die Guten sind ernst, verletzlich und haben kleine Fehler, während die Bösen das Leben aus vollen Zügen genießen und die wildesten Intrigen schmieden. Die Hauptperson rebelliert am Anfang gegen alle Regeln und verweigert sich damit dem übersimplifizierten Schema dass (nur) harte Arbeit zu Erfolg und persönlicher Erfüllung führen würde. Im Verlauf des Films jedoch passt sie sich schrittweise an ... und siehe da, obwohl der Schweiß tropft strahlt das Leben. Die Botschaft des Films ist, dass das Hinterfragen der einseitigen Leistungsgesellschaft ein akzeptabler aber letztlich pupertärer Irrtum ist. Wer sich daran laben kann, wird Spaß haben ... kritischere Geister dürften eher leiden.

Ansammlung von inhaltlich nahezu zusammenhanglosen Szenen. Nachdenken kann man nur über die frei aus der Luft gegriffenen Ansichten - diese sollten wohl entweder witzig oder geistreich sein - beides wird nicht erreicht. Wirklich nachdenken muss man allerdings darüber, wie man für die Produktion dieses Films Geld ausgeben konnte.

Unbekannt provokant
Der Film ist provokant - klar, keine Frage. Für anspruchsvolle Geister weil er flach scheint und teilweise ekelhaft ist, für Erholungssuchende weil der Humor zurückbeißt. Wenn man einen Schritt zurücktritt sieht's anders aus: Die Idee ist echt gut - gemein, ehrlich, entlarvend, krass. Das Ekelgefühl, das einen manchmal beschleicht, entpuppt sich als Spiegel des eigenen Geschmacks. Borat zeigt auch auf Dich! Das auszuhalten ist dann doch anspruchsvoll, und eigentlich auch interessant.