Knapp vorbei
Schauspieler: Der großartige Wes Bentley («American Beauty«) und andere haben einfach kaum etwas zu tun. Sie dürfen bedeutungsschwanger und traurig kucken, aber das war's dann auch.
Story: Eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen mit eingestreuten Rückblenden macht noch keine Erzählung. Es wird einiges gezeigt, aber eben nichts erzählt. Im Prinzip hätte die Geschichte in 30 Minuten spannend und dicht erzählt werden können, statt sie auf zwei Stunden auszudehnen.
Kamera: Was sollen diese extremen Unschärfen? Und warum läuft »vorne« immer etwas/jemand durch's Bild, wenn es »hinten« interessant ist - so dass man eben nicht wirklich etwas sieht? Und diese extremen Close-ups!

Mein Fazit: Wenn einen dünne Dramaturgie und Andeutungen statt wahrer Emotionen nicht stören, kann man sich diesen Film ruhig ansehen. Es ist nicht richtig schlecht, könnte aber (leider) um so viel besser sein...

Was für eine Enttäuschung...
Drei große Themen werden behandelt - Klimawandel, Entfremdung/Seelenlosigkeit in der modernen Welt, die allesüberwindende Liebe - aber die Mischung funktioniert irgendwie nicht. Es werden zu viele Motive angerissen und nicht erzählt: Dass Menschen plötzlich an gebrochenem Herzen sterben und unbeachtet auf der Straße oder im Mülleimer liegen bleiben, wäre ein spannender Aspekt, wird aber als absurde Randnotiz abgehandelt. Auch der eigentlich grandiose Joaquin Phoenix wirkt unterfordert. Und Sean Penn als dauerfliegender »Erzähler«?!
Mein Fazit: Der Film will viel, schafft aber leider nur wenig und hat mich ziemlich kaltgelassen. Leider.

Naja...
Der Film - und mit ihm die Handlung - zieht sich leider ziemlich. Und kaum meint man, der Film nimmt etwas Fahrt auf, isser auch schon vorbei... Muss man also nicht gesehen haben. Aber wenn, dann auf jeden Fall im englischen Originalton anschauen, denn der walisische Akzent entschädigt für einiges.

Großartiger Film!
BROKEBACK MOUNTAIN ist einer der großartigsten Liebesfilme aller Zeiten.
Dieser Film versteht es, sowohl die Freuden, aber vor allem auch das Leid der Liebe zu zeigen - in Blicken, Landschaft, Musik, aber eben nicht in Worten, was einige Rezensenten wohl zu ihren schlechten Bewertungen bewegt hat...
Natürlich ist BROKEBACK MOUNTAIN weder Western noch Actionfilm, sondern grandioses Gefühlskino, das bewusst auf Erklärungen verzichtet. Nicht zuletzt deshalb ist der letzte Satz des Filmes der mitunter meistdiskutierte.