Kritiken von "AndreasUrbanek"

Megalopolis

Eine Fabel - Wenn du keine bessere Zukunft siehst, erschaffe sie selbst.
Drama, Science-Fiction

Megalopolis

Eine Fabel - Wenn du keine bessere Zukunft siehst, erschaffe sie selbst.
Drama, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 24.02.2025
Überdurchschnittliche Menschen werden im Alter entweder weise oder schrullig. Wie so oft, gilt auch im Falle Megalopolis die Annahme: nomen est omen. Coppolas Altersmerkwürdigkeit grenzt ganz offensichtlich schon an Größenwahn. Dabei sei nichts gegen überladene Filme gesagt! Der Meister konnte damit umgehen. An seinem Spätwerk aber hat er sich übel verhoben. Eine unfasslich kitschige Oper, die hauptsächlich aus megalomanen Kulissen besteht und jeden Versuch einer Handlung konsequent verneint, lässt uns Coppola-Verehrer von einst ratlos zurück. Die Sprüche eines Abreißkalenders verfilmt! Ach Francis Ford, mir graut's vor Dir!

ungeprüfte Kritik

Die Fotografin

Es gibt Wunden, die man nicht sieht.
Drama

Die Fotografin

Es gibt Wunden, die man nicht sieht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 23.02.2025
Kate Winslet spielt die Rolle der Lee Miller bravourös, vom unbeschwert glamourösen Modepüppchen über die gefeierte Fotografin von Mensch und Krieg bis zur gealterten Trinkerin. Eine Biographie über so viele Jahre glaubhaft mit nur einer Besetzung zu verfilmen - das kann als erstklassig gelungen bezeichnet werden. Schon die Maskenbildnerin hätte für ihre Leistung einen Oscar verdient und die Hauptdarstellerin wohl erst recht! Daß der Streifen bei Kritik und Publikum hingegen relativ wenig Resonanz erfuhr, liegt wahrscheinlich am nüchtern dokumentarischen Stil, frei von Pathos und Triumphdarstellung. Am Ende bleibt die Erkenntnis, daß der Krieg keine Sieger mehr kennt und es bleibt das Bild einer wirklich starken Frau, die in ihrer rastlosen Entschlossenheit einem Hemingway das Wasser hätte reichen können. Ernest war unbestreitbar ein Mann des Wortes, Lee aber die Frau der Bilder.

ungeprüfte Kritik

Die Sinnlichkeit des Schmetterlings

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 08.02.2025
Der Film mag seine sinnlichen Momente haben, die Figuren sind jedoch nicht auserzählt und die Geschichten hinter ihnen ebensowenig. Der Zuschauer fühlt sich im Abspann nur halbfertig in die Realität entlassen, was letztlich schade ist und bleibt.

ungeprüfte Kritik

Zwei zu eins

Geld ist gedruckte Freiheit.
Deutscher Film, Komödie

Zwei zu eins

Geld ist gedruckte Freiheit.
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 10.01.2025
Es gibt Filme, die sind zu schön, um wahr zu sein und es gibt Filme, die sind zu wahr um schön zu sein. In diesem Streifen wächst zusammen, was nicht zusammen gehört. Ob die Westgeborenen all die unterschwelligen (ja mitunter sogar niedrigschwelligen) Anspielungen auf einstmalig realexistierende Sozialismen ohne Entwicklungshilfe sofort verstehen, darf bezweifelt werden. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Film gesamtdeutsches Familienkino vom Feinsten - auch für die Brüder und Schwestern im Westen! Die Handlung orientiert sich entfernt (also sehr, sehr weit entfernt) an damalig tatsächlichem Geschehen und wird so wunderbar anarchisch erzählt, als hätte das Werk keine vormundschaftliche Filmförderung erfahren. Misslungen ist nur die Tonabmischung, welche mehr wie DEFA klingt, als nach westlichem Surround. Aber vielleicht sollte das ja auch absichtlich so sein? Bei diesem Film muss man auf alles gefasst sein - selbst auf ein Happy End (oder sogar mehrere)!

ungeprüfte Kritik

The Descendants

Familie und andere Angelegenheiten.
Drama

The Descendants

Familie und andere Angelegenheiten.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 15.12.2024
Großes Gefühlskino mal ganz ohne Kitsch, Pathos und Sentimentalismen. Die Kulisse Hawais zeigt den Tod als Abschied aus dem Paradies. Clooney brilliert in seiner Rolle als Ehemann auf Zeit, zwischen Liebe, Trauer und Enttäuschung. Der Plot eignet sich zudem hervorragend für einen Filmabend mit pubertierendem Nachwuchs als Hilfestellung beim Erwachsenwerden.

ungeprüfte Kritik

Stasikomödie

Wir waren alle dabei. Außer ich!
Komödie, Deutscher Film

Stasikomödie

Wir waren alle dabei. Außer ich!
Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 13.12.2024
Komödie? Ein Trauerspiel! Nicht einmal die Stasi war so strunzdumm, wie dieser Film sich dem Zuschauer darbietet. Aus Schild und Schwert der Partei eine Groteske zu zimmern, ist dem Genossen Haußmann gründlich misslungen. War "Sonnenallee" zeitweise lustig und "NVA" gelegentlich noch amüsant, erscheint die "Stasikomödie" als humoristisch unbewaffnetes Organ. Dabei hätte gerade die Geschichte von IM Arschloch durchaus eine unterhaltsame Inszenierung abgeben können. Mit tschekistischem Klamauk und wirrem Drehbuch hat man diese Chance vertan.

ungeprüfte Kritik

Andrea lässt sich scheiden

Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 30.09.2024
Servus Tristesse! Wer noch glaubt, Österreich sei ein schönes Land, sollte keinesfalls versäumen, diesen Film anzusehen. Irgendwo zwischen Wien und St. Pölten wohnt die Trostlosigkeit (gedreht wurde u.a. in Unterstinkenbrunn). Das Schicksal findet in der vollfrustrierten Polizistin Andrea (Birgit Minichmayr) sein undankbares Opfer. Kurz vor einem rettenden Karrieresprung heraus aus der Provinz, wird die Flüchtende von ihrer zerrütteten Ehe eingeholt. Hader führt in dieser Ode an die Trübseligkeit nicht nur Regie, Hader spielt auch Hader. Ein rauschendes Fest für Depressive!

ungeprüfte Kritik

The Holdovers

Fröhliches Unbehagen
Drama

The Holdovers

Fröhliches Unbehagen
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 21.09.2024
Der bessere Club der toten Dichter! Diesmal ohne eine strahlende Lehrergestalt als Guru adoleszenter Klassenkämpfer. Stattdessen ringt der Zuschauer mit einem glubschäugig schielenden Unsympathen, der als Geschichtslehrer ebenso unnahbar streng unterrichtet, wie er als Mensch auf kurze Distanz streng riecht. Zunächst vermutet man also eine der üblichen kitschigen Weihnachts-Geschichten vom Typ Dickens, in denen sich ein Scrooge vom Saulus zum Paulus wandelt. Genau das aber passiert nicht. Die Hauptfigur ist authentisch sich selbst treu und bleibt das auch. Was man über ihn erfährt, macht seine Haltung allmählich erfahrbar - selbst für einen über die Feiertage zurückgelassenen Zögling, der ihn zunächst ebenso hasst, wie seine Mitschüler. Allmählich kommt es zur Überwindung des Unüberbrückbaren und letztlich erbringt das Scheusal ein Opfer von selbstloser Größe. Alle Darsteller spielen hervorragend, auch die Nebenrollen sind erstklassig besetzt. Der Film ist uneingeschränkt sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Mein fabelhaftes Verbrechen

Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 21.09.2024
Prominenz als ultimativer Wert eines Menschen. Aufmerksamkeit schlägt Moral. Was hätte man aus diesem Stoff nicht alles machen können? Vielleicht sogar einen großen Film. Mit "Mein fabelhaftes Verbrechen" ist François Ozon leider nur eine überdrehte Operette gelungen. Kostüme, Oldtimer, Frisuren, Kulissen - alles wunderbar! Die Inszenierung hingegen wirkt platt und aufgesetzt. Die beiden Hauptdarstellerinnen werden von der Huppert an die Wand gespielt. Immerhin dafür lohnt es sich, den Film bis zum Ende anzusehen.

ungeprüfte Kritik

Fitzcarraldo

Deutscher Film, Abenteuer

Fitzcarraldo

Deutscher Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "AndreasUrbanek" am 06.06.2024
Es gibt Filme, aus denen der Wahnsinn ihrer Produktion atmet. Bei Apokalypse Now war das bekanntermaßen der Fall. Zweifelsfrei gehört Werner Herzogs Fitzcarraldo ebenfalls zu dieser Art authentischer Fiktion. Nicht allein, daß man im fiebrigen Dschungel einen real Irren die Hauptrolle des Besessenen darstellen lässt, auch das Dampfschiff wird tatsächlich mit archaischer Gewalt über einen Berg gezerrt - ganz ohne Effekthascherei, Filmtrick oder sonstiger Animation. Zur Entstehung des Streifens ist daher viel geschrieben worden. Die unfasslichen Absurditäten am Drehort waren wohl Fluch für alle Akteure, sicher aber Segen für die Produktion. Man muss diesen grandiosen Film also gesehen haben... auch wegen der Cardinale - und natürlich um Kinskis Welt, als dessen Wille und Vorstellung - nicht zuletzt jedoch wegen Enrico Caruso, der als Geist aus einem Grammophontrichter fließend, fortan unsterblich über den Wassern schwebt.

ungeprüfte Kritik