Ich habe mir von Josef Hader's Regie-Debüt "Wilde Maus" etwas mehr erhofft, als schlechten, oft sequenziell anmutenden Schnitt und einer wirren Handlung, die man erst im Laufe des Films zu verstehen vermag. Anfangs verstand ich den Wiener Dialekt gar nicht und musste mich an der Bildreihenfolge entlanghangeln, um zu verstehen, worum es eigentlich in diesem Film geht. Die Laufzeit von über 100 Minuten merkt man nicht unbedingt, wobei ich sagen muss, dass nach knapp einer Dreiviertelstunde in mir das Gefühl aufkam, mal auf "Pause" zu drücken. Gelacht habe ich recht wenig. Fraglich daher, warum "Wilde Maus" als Komödie bezeichnet wird und anno 2018 so gut bei den Kritikern ankam. Dennis Moschitto und Pia Hierzegger sind echt gut (vor allem erster!!) und man nimmt ihnen ihre Charaktere glaubwürdig ab. Auch Jörg Hartman mit seiner sensationellen Mimik macht eine tolle Figur. Der Regisseur selbst, Josef Hader, spielt recht solide und man möchte meinen, Mitleid mit dem traurig und verbittert aus der Wäsche guckenden, selbstgefälligen Wiener Würstchen zu haben. Aber weit gefehlt! Im Handlungsverlauf entpuppt sich "Georg" als depressiver Idiot, der im Leben nicht wirklich was auf die Reihe bekommt und sich das bürgerliche Leben zerstört. Erwartet habe ich eine melancholische, mit Krimispitzen aufgespritete Komödie aus Österreich, bekommen einen bizarren Film mit allzu abprubtem Ende. Schade.