Kritiken von "milkspan"

Despereaux

Der kleine Mäuseheld - Zicke Zacke Maus-Attacke!
Kids, Abenteuer, Animation

Despereaux

Der kleine Mäuseheld - Zicke Zacke Maus-Attacke!
Kids, Abenteuer, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "milkspan" am 12.01.2011
Despereaux - Der kleine Mäuseheld basiert auf dem gleichnamigen, überaus erfolgreichen Kinderbuch der Schriftstellerin Kate DiCamillo, das 2003 in den USA erschien und sich über zwei Jahre in der Bestsellerliste hielt. Es ist die Geschichte einer kleinen Maus, dessen Ehrgeiz und Ambitionen einfach zu groß sind für die kleine (bornierte) Mäusewelt. Allegorie, Parabel und Metapher auf unsere reale Welt? Vielleicht und ein Plädoyer, sich nicht blind-unterwürfig einzuordnen und so zu sein, wie es die Altvorderen erwarten. Despereaux ist schön und liebevoll gezeichnet. Die Figuren wirken weich und harmonisch. Die pastellfarbene Optik entwickelt ein eigenständiges Flair.
Knackpunkt des Films ist für mich Despereauxs Verbannung in die Unterwelt: nach einer Gerichtsverhandlung, die beinahe etwas faschistoides oder inquisitorisches hat und zustande kommt, als ihn die eigenen Eltern dem Mäuserat melden! Das ist mehr als schwierig.
Amüsant bis schön unterhaltsam ist der Film dennoch und besonders gut gelöst sind Desperauxs Tagtraum-Sequenzen, die mit einem anderen Zeichenstil aufwarten. Dieser hilft auch den Kleinen der Geschichte zu folgen und zu verstehen, dass diese Szenen nicht zur eigentlichen Handlung gehören. Ansonsten sind es die üblichen Aussagen und Botschaften die überwiegen: sei dir selbst immer treu, glaube an dich, gehe deinen Weg, stehe den Hilfsbedürftigen bei usw.
Abschließend meine ich, dass man sich mit Despereaux familientauglich amüsieren kann. Es ist ein Animationsfilm in einem fast schon klassischen Stil, aber die FSK-Freigabe ab 6 Jahren ist meiner Meinung nach irreführend. Eine elterliche Anwesenheit und anschließend ein paar erläuternde Gespräche mit den Kindern sind empfehlenswert!
PS: Mit Despereaux, der Geschichte einer winzigen Maus mit viel zu großen Ohren, die wegen dieser und anderer Absonderlichkeiten von den Mäusen ausgestoßen wird, ist Kate DiCamillo das Kunststück gelungen, einen absolut kindgerechten, niedlichen und liebenswerten kleinen Roman zu schreiben, ohne dabei im naheliegenden Kitsch und rosafarbenem Glücksgefasel zu vesumpfen. Am Ende also noch die Empfehlung: Lest das Buch zusammen mit euren Kindern!

ungeprüfte Kritik

Glaubensfrage

Es gibt keine einfache Wahrheit.
Drama

Glaubensfrage

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Bewertung und Kritik von Filmfan "milkspan" am 12.01.2011
Es ist auf den ersten Blick gesehen ein einfach gestrickter Film, der eine überschaubare Geschichte erzählt. Allerdings lauern im Hintergrund komplexe moralische Fragestellungen. Über Gerücht oder Gewissheit, Täter oder Opfer entbrennt eine packende Auseinandersetzung, bei der Persönlichkeiten und Lebensmodelle, Überzeugung und Zweifel kollidieren. Am Ende ist nur eines sicher: die Qualität dieses Dramas, mit großartigen Dialogduellen und darstellerischen Glanzleistungen.
Die präzise Inszenierung von John Patrick Shanleys verzichtet auf alles, was von der Geschichte ablenken könnte. Die absolute Schlichtheit der Geschichte ist in diesem Falle äußerst zweckdienlich. Der Film in seiner Gesamtheit funktioniert liegt an dem starken Darsteller-Quartett: Meryl Streep, Philipp Seymour Hoffman, Amy Adams und Viola Davis (als Donalds Mutter). Meiner Meinung nach ist die beste und schauspielerisch kraftvollste Szene ist das Aufeinandertreffen von Pater Flynn und Schwester Beauvier in ihrem Büro. Die eisigen Spannungen, die sich hier zwischen Streep und Hoffman auftun, sind überwältigend!

ungeprüfte Kritik