Gestern im Astor Cinema geschaut...
Schöne Idee, die klassische Musik auf diese Weise der jüngeren Generation und Nichtklassikfans weiterzugeben!
Nebst den überzeugenden Schauspielerinnen und Schauspielern darf natürlich Mozarts bahnbrechende Musik aus der «Zauberflöte» nicht fehlen. Ok, der Beginn könnte fast eins zu eins aus der Feder von J.K. Rowlings stammen. Doch dann ändert sich der Stil und es wird zu einem magischen Musikfilm mit Opernarien und Musicalanliehen. Wer die Geschichte der «Zauberflöte» noch nicht kennt, kann sich von der tollen Stimmung und den fast schon perfekten Animationen verzaubern lassen.
Etwas irritierend ist für mich der Mix aus hervorragenden Operngesangsstimmen und den Singstimmen der sonst wohl eher nicht singenden Darsteller. Aber es ist ein gelungener Versuch Herrn Amadeus M. den Nicht-Klassiker-Publikum näher zu bringen.

"Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ ein unglaublich leichtfüßiger, sehr charmanter, toll ausgestatteter und wundervoll gespielter Kostümfilm übers Haben und Nicht-Haben von Liebe und Geld...
Neben den zahlreichen prominent besetzten Nebenfiguren erzählt Regiesseur Buck diesen Liebesreigen mit drei fast gleichberechtigten Protagonist*innen: So bekommt nicht nur der von David Kross ganz wunderbar dauerverträumt verkörperte Marquis etwa mehr Profil als in der Vorlage.
Vor allem die von Liv Lisa Fries stark und mit viel Präsenz verkörperte Zaza hat nur noch wenig mit dem literarischen Vorbild gemein. So ist sie nun nicht nur Teil von Krulls Vergangenheit, womit überhaupt das Liebesdreieck entsteht, sondern eine präsente Hauptfigur. Jannis Niewöhner gibt den gutaussehenden Charmeur, dem fast alle verfallen. Diese Rolle ist ihm auf den durchtrainierten Leib geschrieben, wie Niewöhner die teilweise aus der Vorlage übernommen, teilweise neu erdachten, bewusst aus der Zeit gefallenen Dialoge vorträgt, ist ein Genuss. Er verpasst diesen auch mal trockenen Zeilen jene Leichtfüßigkeit, die diese Adaption so charmant-kurzweilig macht.

Obwohl es dem Film manchmal an dramatischem Zug und Klischeekontrolle mangelt, obwohl man gerne auch mehr von den privaten Realitäten der „größten Romance des Jahrhunderts“ gesehen hätte, gefällt mir „W.E.“ dank Hagen Bogdanskis eleganter Kameraarbeit, dank Abbie Cornishs sinnlicher und Andrea Riseboroughs charismatischer Darstellung und einer Inszenierung, die sich in der Akzentuierung von Musik und Bildsprache an den Filmen von Terence Davies und Wong Kar-Wai zu orientieren scheint.

„Eiffel in Love“ kombiniert die Entstehungsgeschichte des Pariser Wahrzeichens mit einer Liebe, die nicht hat sein dürfen. Das hört sich spannend an, ist es aber nicht wirklich. Das größte Problem ist, dass der Film durch die zweigeteilte Geschichte nie den Raum erhält, um etwas wirklich zu entwickeln. Stattdessen gibt es kaum nachzuvollziehende Sprünge, bei denen zu viel auf der Strecke bleibt.

"There is no business like show business"
Der Anfang ist vielversprechend, aber dann
fehlt dieser story insgesamt der satirische Biss und für ein mitreißendes Drama ist keine wirkliche Situation nachvollziehbar. Sämtliche Konflikte lösen sich durch erstaunlich soapige Twists auf.
Somit hält sich mein Mitfiebern mit der jungen Hauptperson dann doch in Grenzen. Eigentlich eine gute Storybasis, das Ganze hätte jedoch viel mehr sein können. Einzig die recht überzeugende Darstellerriege und die groovigen sounds lassen mich dann doch 4 unterhaltsame Sterne vergeben...

LOVE IS LOVE !!!
Elektrisierender und begeisternder gespielter Film über eine unmögliche Liebe in der Hochphase des Kalten Krieges, getaucht in poetische Bilder mit einer traumhaft-hypnotisierenden Wirkung.
Die beiden Hauptdarsteller Tom Prior und Oleg Zagorodnii sind zum auf die Knie gehen .. Anbetungswürdig !
Ich hätte die Oscars für besten Film, die Hauptdarsteller und Drehbuch an diesen ergreifenden Film vergeben.
Peeter Rebane, der Regisseur aus Estland und LGBTQ-Aktivist, verfilmt mit "Firebird" die wahre Geschichte des russischen Schauspielers Sergei Fetissow. Damit verfolgt Rebane vor allem ein politisches und gesellschaftliches Anliegen. Er verweist mit seiner Mischung aus romantischem Thriller, Liebes-Drama und queerem Militärfilm auf den sich in Russland wieder stark verbreitenden Hass auf Schwule und Lesben sowie die politischen Ächtungen Homosexueller.

Sympathisches Filmchen mit charmanten Darstellern*Innen.
Die Regisseurin und Hauptdarstellerin Valérie Donzelli als Maude spielt hier eine
am Rande des Nervenzusammenbruchs schwebende Antiheldin. Sie besitzt zwar einen Hauch von »AMÉLIE«, leider ohne deren mädchenhaften Charme, denn Mauds Unbedarftheit und Impulsivität sind eher verstörend als rührend. Mauds und damit Donzellis Welt ist mehr Spielplatz als Baustelle, ein Raum, in dem die Realität poetische Metamorphosen durchläuft und hie und da Absurditäten im Getriebe aufblitzen.
Erwähnenswert noch die zwei bzw. drei lover der " Heldin " ... der sexy smarte Pierre Deladonchamps als Bacchus, ihre Jugendliebe.
Thomas Scimeca als Martial, der verpeilte, aber seeeeehr körperliche Vater ihrer Kinder und Bouli Lanners als Didier, Kollege + Freund.

In seinem kleinen Kinomeisterstück „Belfast“ erzählt Kenneth Branagh eine fast autobiografische Geschichte über den Nordirland-Konflikt.
Seine ebenfalls größenteils in Irland aufgewachsen Schauspieler, darunter sieht man Stars wie Jamie Dornan, Caitriona Balfe, Ciarán Hinds und Judi Dench verblüffen in ungewohnt authentischer Darstellung. Der kleine Jude Hill gibt in „Belfast“ sein fulminantes Debüt.
Berührend: 5 Sterne
Historisch: 4 Sterne
Realistisch: 4 Sterne
Tiefgründig: 5 Sterne
Ästhetisch: 5 Sterne
Absolut sehenswert !!!

„Der Flohmarkt von Madame Claire“ nimmt den Verkauf alten Familienbesitzes als Sinnbild für die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und ist grandios ausgestattet.
Eine tragische Geschichte mit LA GRANDE DENEUVE und herrlichen Bildern im ländlichen Frankreich.
Ich habe den Film mit Wehmut und Spannung angesehen....

Ich fragte mich ...
Erstens: "Weshalb dreht man ein Werk, dass es bereits „in alt“ UND TOP gibt, eigentlich nochmal „in alt“ und nutzt nicht aus, dass man so viele Möglichkeiten gehabt hätte, sich hier an neue Ufer zu begeben?"
Zweitens: "Warum macht mich die Besetzung fast, aber nicht ganz glücklich ?"
Da ist mit viel Energie Ariana De Bose als Anita in diesen Film das eigentliche Highlight. Ein Feuerwerk von einer Musical-Performance. Auch die junge Rachel Zegler als Maria  liefert in ihrer ersten Filmrolle ein beeindruckendes Debüt. Wenig glaubwürdig ist meines Erachtens Ansel Elgorts Darstellung des Tony: Mehr East-Coast Schnösel als geläutertes Gangmitglied, nehme ich ihm die unterschwellige Gewaltbereitschaft, die diese Figur auch zeigen muss, nicht ab. Insgesamt hatte ich viel mehr erwartet und bin deshalb arg enttäuscht.

Zuckersüß und realitätsfern ... trotzdem märchenhaft unterhaltsam.
Eine Liebeskomödie im modernen abgewandelten Cinderella-Gewand.
Schon von der Konstruktion her eine witzige romantische Geschichte, wenn sie auch eben nicht neu ist.
Eine böse Stiefmutter oder Stiefschwester gibts nicht, dafür aber eine vorgesetzte Stationsschwester, die der Hauptdarstellerin das Arbeitsleben schwer macht.
Bei den Patienten ist sie dagegen die beliebteste, nun muss "Prince Charming Luke nur noch "gegen sich selbst" gewinnen...
Jillian Murray, in der Hauptrolle hat mir hervorragend gefallen, ich kannte sie bisher nicht, sehr attraktiv, witzig und sie kommt warmherzig rüber wie einst unsere Julia Roberts zu ihrer besten Filmzeit.
4 Sterne sinds bei mir hier, gute Unterhaltung.....die ganz perfekte Liebe wars dann für 5 Sterne doch nicht, es wurde dafür grad auf der Seite von sexy Trevor Donovan vielleicht nicht ganz emotional genug.....

Packender Historien Dreiteiler ...
"Game of thrones" in echt sozusagen.
„Maximilian“ wird seinem Titelzusatz „Das Spiel von Macht und Liebe“ vollauf gerecht: Die Liaison zwischen dem habsburgischen Thronfolger Maximilian und Maria von Burgund bietet ein Lehrstück in europäischer Politstrategie des Mittelalters; umso verblüffender sind die Parallelen zur Gegenwart. Trotzdem ist die aufwändige österreichisch- deutsche Ko-Produktion kein Geschichtsunterricht mit anderen Mitteln, sondern spannend und fesselnd. Sehenswert sind die 270 Minuten auch wegen der vortrefflichen Bilder und einer exzellenten französisch-östereicherischen-deutschen Schauspielerriege.