Kritiken von "spiegelblicke"

Enduring Love

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 02.12.2023
Die Richtung, die "Enduring Love" einschlägt, ist gewiss nicht absehbar, rechnet der Zuschauer vermutlich eher mit einer Auseinandersetzung des tragischen Ereignisses einer fehlgeschlagenen Rettungsaktion, wird dieser Fokus jedoch mehr und mehr aufgesplittet in die Schicksalsfäden, die sich anschließend entwickeln. Während einer verdrängt, sieht der andere ein Zeichen, eine Dritte indes wittert Betrug und Verrat - man kann fast schcon so weit gehen, zu sagen, dass man bei Filmen, in denen Mad Mikkelsen eine Hauptrolle spielt, damit rechnen kann, dass vermeintliche Kleinigkeiten große, oft veherende Auswirkungen nach sich ziehen, in denen das Thema Tod, Schuld und Selbstgeißelung oft eine gewisse Rolle spielen.

"Enduring Love" ist kein Film von Freundschaft, keine Liebesgeschichte, kein pures Drama und auch kein handfester Thriller - eher eine Mischung aus alledem und berührt bewegt verstört somit auf eigene Weise.

Für mich einer der durchweg gelungenen, weil kontinuierlich packenden und verstörenden Filme, ohne auf große Effekte setzen zu müssen.

ungeprüfte Kritik

Der verlorene Zug

Packendes Kriegsdrama aus weiblicher Perspektive.
Kriegsfilm

Der verlorene Zug

Packendes Kriegsdrama aus weiblicher Perspektive.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.11.2023
Über die Wahrscheinlichkeit der entstandenen Verbindung zwischen einer russischen Soldatin, einer NS-Anhängerin und einer Holländerin, die aus der KZ-Gefangenschaft "befreit" wurde, mag man spekulieren, wie man will - Fakt ist, dass "Der verlorene Zug" auf geschichtlichen Begebenheiten beruht, die sich tatsächlich zugetragen haben. Der Umstand, wie der abgekoppelte Zug mitten im vermeintlichen Nirgendwo landet, wird eingangs mit einer Erzählstimme dargeboten, so dass der aufmerksame Zuschauer die Zusammenhänge rasch begreifen wird.

Unbegreiflich bleibt bis heute wider besseren Wissens, welche Um- bishin Missstände es im Zuge des Krieges gegeben hat - dadurch, dass die russische Besatzung nunmehr Deutsche zu Obdachgebern bishin Dienern der Befreiten macht, sie förmlich aus dem Haus wirft und sämtliche Lebensmittel plündert, wird gewiss nichts, was war, irgendwie wieder gut gemacht.

"Der verlorene Zug" spiegelt aus drei verschiedenen Blickwinkeln die jeweilige Tragik wieder - das auch unterschiedliches Leid verbindet, ohne das man die Sprache des anderen vollends beherrscht, zeigt der Film aufs eindringlichste und macht vor bitteren Szenen keinen Halt.

Statt seit Jahrzehnten lediglich Werke wie "Schindlers Liste" im Schulunterricht zu schauen, wäre "Der verlorene Zug" sicherlich neuerliche Debatten wert, verzichten die Macher hier auf die übliche schwarz/weiß Zeichnung gen gut und böse.

Absolut sehenswert.

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Die Gewerkschafterin

Drama, Thriller

Die Gewerkschafterin

Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.11.2023
Eine großartige Isabelle Huppert in einer Hauptrolle, auf der der erzählerische Fokus liegt. Während der Zuschauer eingangs nahezu zwangsläufig auf der Seite der Gewerkschafterin ist, schafft es der gleichnahmige Film auch den Filmgucker an dem tatsächlichen Geschehen in Form eines brutalen Überfalls zweifeln zu lassen.

Großartig dreht und wendet sich hier die Betrachungsweise, während man zugleich schockiert ist über die Unart der Ermittlungen, Verhöre und demütigenden Untersuchungen, die sich Maureen unterziehen muss.

Die nahezu zweistündige Spielfilmzeit vergeht nahtlos spannend wie anspruchsvoll, darf man jedoch zugleich kritisieren, dass das eigentliche Thema - fragwürdige Vorgänge in der Atomindustrie, die nicht zuletzt tausende Arbeitsplätze gefährdet - für den Zuschauer, der nicht ohnehin im Thema involiert ist, ein wenig auf der Strecke bleibt. Erst durch die Texttafeln im Abspann erinnert sich der Zuschauer daran, dass es ursprünglich nicht um die Frage des "wer und wie" des Übergriffs ging, sondern vor allem um das "warum".

Durch den Umstand, dass "Die Gewerkschafterin" auf Tatsachen beruht, wirkt das Politdrama noch bedrückender, gewinnt hierdurch jedoch naturgemäß an Gewichtung wie Wichtigkeit.

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Stimme des Herzens - Whisper of the Heart

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.11.2023
Japanische Filmbeiträge haben gewiss ihren eigenen Stil als auch Charme, was nicht nur auf den Bereich des Horrorgenre zutrifft. "Die Stimme des Herzens" ist zugleich die Geschichte einer Selbstfindung als auch einer schier grenzenlose Liebe - das eien Beziehung 10 Jahre lediglich über Briefe hinweg erhält, ohne das je körperliche Szenen gezeigt wurde... dies mag den westlichen Zuschauer skeptisch stimmen oder gar das Gesamtwerk als vollends unglaubwürdig abstempeln lassen.

"Stimme des Herzens" beinhaltet zweifelsfrei Aufnahmen, die mich als Zuschauer aufgrund des sog. "overactings" schmunzeln lassen - es ist kaum vorstellbar, dass jemand dergestalt ausholend gestikuliert, wie es insbesondere Shizuku hier vornehmlich zur Schau trägt.

Anders als die Zeichentrickverfilmung konzentiert sich die neue Variante vorrangig auf die nunmehr erwachsene Shizuku, die entgegen ihres Freundes Seji ihren Lebenstraum zu verwerfen bedenkt. Während auch Seji die Stimme seines Herzens zu verlieren droht, ist Shizuku weitaus näher am Rande der Selbstaufgabe, ist jedoch mit ihrer Ersatztätigkeit als Lektorin ebenso wenig glücklich, geschweige denn ehrlich zu sich selbst.

Gewiss ist "Stimme des Herzens" vorhersehbar, konstruiert und märchenhaft - gleichermaßen berührt das Leinwandspektakel auf ruhige Art, regt zum Nachdenken an und hinterlässt nicht zuletzt das Gefühl, sich selbst immer wieder aufs neue hinterfragen zu dürfen.

Kurzweilig wie interessant und zweifelsfrei empfehlenswert.

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Barbie

Sie ist alles. Er ist nur Ken.
Komödie, Fantasy

Barbie

Sie ist alles. Er ist nur Ken.
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
Wie so viele andere auch war ich äußerst skeptisch, obsiegte jedoch zugleich die Neugierde, so dass ich mir "Barbie" schließlich auslieh.
Fakt ist: sich in das dargebotene einzufinden, fällt eingangs schwer, ist "Barbie" zwangsläufig albern, grotesk, überzogen... und packt einen doch. Die filigrane Tiefgründigkeit lässt indes nicht lange auf sich warten, hätte man sich zudem keine bessere Besetzung als Margot Robbie als Barbie wünschen können.
Fakt ist auch: der Zuschauer ertappt sich selbst dabei, dass er Ken lediglich als Nebenfigur betrachtet und beginnt im Laufe des Filmes, seine Einstellung zu überdenken.

Unwzeifelhaft tut der Song "I'm Just Ken" sein Übriges dazu, um auch diese Persönlichkeit als solche wahrzunehmen.

Es fällt schwer, den Film in Worte zu fassen, geht von "Barbie" eine für mich unbeschreibliche Wirkungsweise aus, macht es nicht zuletzt unglaublichen Spaß, seine "Kindheitsbegleitungen" nicht nur in der Plastik, sondern ebenso in der echten Welt beobachten zu dürfen.

Die Emotion, die hier und dort ihren Platz findet, ist gewiss nicht zu unterschätzen, bleibt "Barbie" jedoch schlussendlich ein vollends familientauglicher Filmbeitrag, bei dem - wenig überraschend - zu guter Letzt alles gut wird, jedoch gleichermaßen überzeugend offen bleibt.

Absoluter überraschungshit für Filmgucker, die ein Maß an plastikaffine Albernheit ertragen können.

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Close

Drama

Close

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
Ein sensibler, zugleich schonungsloser Film über eine enge Freundschaft zweier Schuljungs, deren Unschuld durch Mutmaßungen und - wenn auch zaghaft geäußerte - (Vor)Urteile anderer auseinanderbricht.

Während Leo versucht, sich von Rémi zumindest nach außen hin abzunabeln, eine eigenständigere Persönlichkeit zu werden, versteht Rémi hingegen die Welt nicht mehr. Erklärungen liefert Leo ihm nicht, stößt ihn vielmehr buchstäblich weg - eine Entscheidung, dessen Ursächlichkeit zu interpretieren dem Zuschauer überlassen bleibt.

Das Ende der Freundschaft kommt schier brutal, wenngleich eben jene Szene sorgsam eine detaillreiche Erläuterung aufspart und damit nochmals beweisführt, dass "Close" tiefer geht - ein dramaturgischer Beitrag, der vollends unter die Haut gehen kann, sofern der Zuschauer sich auf die Erzählweise einlässt und bereit ist, sich gedanklich mit dem Gezeigten auseinanderzusetzen statt pur unterhalten lassen zu wollen.

"Close" lässt gewiss Fragen offen, wirkt somit allerdings noch realistischer und authentischer - ein Film somit, der nachhallt.

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Girls Girls Girls

Liebe, Sex und Smoothies.
Drama

Girls Girls Girls

Liebe, Sex und Smoothies.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
"Girls Girls Girls" empfand ich als locker verpacktes Drama um junge Frauen, die auf der Schneide zum Erwachsenwerden stehen und hierbei über die Facetten des sich-selbst-kennenlernens stolpern.

Die Erzählart ist locker-leicht, zwischen den Zeilen bzw. Filmbildern blitzt jedoch fortlaufend die Melancholie, die Verzweiflung, aber auch die Überdrehtheit des ungleichen Trios auf - geht es einerseits um die Erwartungshaltung der Eltern, die die Eiskunstlaufskarriere ihrer Tochter so sehr auf die Tagesordnung setzen, dass diese hingegen nie Zeit hatte, sich zu fragen, was sie selbst eigentlich möchte; um den Druck von außen, den perfekten Sex erleben zu müssen oder gar die Frage, ob man als hart und cool gelten kann, wenn man echte Gefühlte zulässt.

Durch die Kombination der verschiedenen Untertenen wirkt "Girls Girls Girls" keineswegs überladen, spiegelt vielmehr realistisch den Druck wieder, der auf Mädchen / Teenagern / jungen Frauen scheinbar seit der Wiege an zu lasten droht - das Kunststück, hierdurch nicht erdrückend zu wirken, ist den Machern unbestreitbar gelungen.

Für mich eine absolute filmische Überraschung - gelungen durch und durch.

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The Ordinaries

Drama, Deutscher Film

The Ordinaries

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
Unbestreitbar muss man sich in "The Ordinaries" erstmal einfinden, fremdelt womöglich eingangs ein wenig, erhält jedoch, wenn man sich darauf einlässt, einen durchgängig anspruchsvollen wie auch anrührenden Film, der tiefer geht, als man es eingangs wird erahnen können.

Die Doppeldeutigkeit, wenn nicht gar die Moral des Filmes verlangt nach einem aufmerksamen Zuschauer, der stetig wachsam bleibt und den skurillen Aufnahmestilen offenherzig entgegensteht.

Gewiss mögen die - immerhin sparsam dosierten - Gesangseinlagen gewöhnungsbedürftig sein, während die rund zweistündige Spielfilmzeit um kurze Längen nicht herumkommt - dennoch konnte ich mich der besonderen Wirkungsweise des Werkes kaum entziehen und bin vollends gewillt, mir beizeiten die sodann eigens gekaufte DVD ins heimische Regal zu stellen.

"The Ordinaries" ist kein Film für jeden Tag, bedarf es einer besonderen Stimmung des Zuschauers - bei einer wiederholten Sichtung wird man vermutlich noch die ein oder anderen Details entdecken, die bei dem ersten Anschauen übersehen wurden.

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Entgleist

Sie sahen es nicht kommen.
Thriller, Krimi

Entgleist

Sie sahen es nicht kommen.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
"Entgleist" fäng die filmische Stimmung Anfang des Jahrtausends hervorragend ein, wurde hier bekanntlich noch mehr auf Inhalt statt auf großspurige Spezialeffekte und möglichst viel Action gesetzt.

Wenngleich ich hier recht früh eine gewisse Ahnung hegte, wie sich die Story wenden würde (und damit Recht behalten sollte), gestaltete sich der Film nicht zuletzt durch die authentisch wirkende Besetzung konstant spannend.

Die weitere Wendung im Finale hat mich indes vollends überrascht und durchaus gepackt - insgesamt ein durchaus gelungener Film, der sich irgendwo zwischen Soft-Thriller und Drama bewegt.

Das erzählerische Tempo bleibt konstant, die zuschauerlichen Sympatien werden auf gelungene Weise auf die Probe gestellt - "Entgleist" hat mich somit positiv überrascht und wird somit gerne von mir weiterempfohlen.

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Dreamkatcher

Horror, Thriller

Dreamkatcher

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.11.2023
Lin Shaye verknüpft der ein oder andere automatisch mit gelungenen Horror- bzw. Gruselfilmen, gelingt es der Darstellerin auch hier, dem Film noch ein wenig Überzeugungskraft einzuimpfen.

Die Story an sich ist gewiss nicht neu; ein traumatisiertes Kind versucht auf eigene Faust, mit dem Verlust seiner Mutter fertigzuwerden, was sich eine böse Macht zu Nutze macht.
"Dreamkatcher" funtkioniert heirbei in meinen Augen richtig gut, setzt nicht auf brutale Schockeffekte, sondern auf ruhigen, beinahe vorsichtigen Grusel, der stellenweise unter die Haut geht.

Durch die recht knackige Spielzeit bleibt das Gesamtwerk kurzweilig, die Spannung durch - wenn auch teilweise vorhersehare - Wendungen konstant und die Atmosphäre dicht wie bedrohlich.

Wer knallharten Horror sucht oder gar bloß einen Filmbeitrag, der so gruselig ist, dass man sich unter der Couch verstecken mag, ist hier sicherlich falsch beraten - Fans von eher ruhigen Genrevertretern mit Aspekten voller Brauchtümer, die man selbst so oder so ähnlich zumindest einmal gehört hat, können mit "Dreamkatcher" hingegen gewiss etwas angefangen.

ungeprüfte Kritik

The Disaster Artist

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 11.11.2023
Ähnlich wie "Ed Wood" beschönigt "The Artist" für den reinen Unterhaltungszweck des Zuschauers gewiss diverse Szenen, um diesen bei Laune zu halten - und ja, es funktioniert. Hätte man insbesondere bei der gezeigten Urvorführung des entstandenen Films dargeboten, wie wenig Zuscahuer tatsächlich vor Ort waren und wie vernichtend die Reaktionen ausgefallen sind, so hätte der Filmgucker sich womöglich kaum mitreißen lassen. Das, was "The Disaster Artist" bewusst verschweigt, beschönigt, ausklammert oder stellenweise auch übertreibt, macht so geiwss neugierig auf die echte GEschichte, die so oder so ähnlich wiederum in Buchform vorliegt.

Fakt ist jedoch - "The Disaster Artist" schaut sich kurzweilig, amüsiert wie fasziniert und erschüttert gleichermaßen auf diversen Ebenen. Die eigentliche Geschichte ist die einer Freundschaft zweier (versuchter) Schauspielkollegen, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihren eigenen Weg finden und denen über kurz oder lang klar wird, dass Erfolg viele Gesichter, Facetten und Bedeutungen haben kann.

Für mich war der Film durchgängig interessant, spannend, wenngleich in seinen Wiederholungen stellenweise etwas anstrengend - insgesamt jedoch vollends einen Blick wie auch eine Empfehlung wert.

ungeprüfte Kritik

The Food Club

Pasta, Vino & Amore!
Drama, Komödie

The Food Club

Pasta, Vino & Amore!
Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 05.11.2023
"The food Club" empfand ich weder als wirkliches Drama, erst recht nicht als Komödie.
Wie so oft wurden die einzigen amüsanten Szenen in den Trailer gepackt, während es im Grunde um drei Frauen im nahenden Rentenalter, die sich in Italien mit sich selbst und ihrer Freundschaft auseinandersetzen.

Meine Erwartungen gingen nicht zuletzt hinsichtlich des Titels Richtung "The Book Club" und wurden somit gewissermaßen enttäuscht - dennoch stellt der Film einen kurzweiligen wie auch unterhaltsamen Beitrag mit kleinen Tiefgründigkeiten dar.

Die dastellerischen Leistungen überzeugen allesamt, wirken glaubwürdig und glaubhaftig.

Wer mag, erlebt mit "The food Club" eine leichte Filmunterhaltung, welche wohl eher dem weiblichen Zuschauer Ü30 zusagen wird.

Eine handfeste Empfehlung außerhalb einer möglichen Leihgabe oder gar im Free-Tv würde ich jedoch nicht aussprechen.

ungeprüfte Kritik