Ein ernstes Thema relativ unterhaltsam, aber nicht oberflächlich abgehandelt. Eine tolle Besetzung sorgt für den zusätzlichen Kick. Definitiv empfehlenswert, auch wenn der Streifen kleinere Schwächen/Längen und den einen oder anderen Hollywood-Twist bereithält!

"Gewöhnlich" ist dieser Streifen ganz sicher nicht. Trotzdem weiß man nicht, ob man nach diesem Film lachen oder heulen soll. Die Geschichte eines wahnsinnigen Wissenschaftlers (und Ex-Matrosen), der einen Menschen in ein Walross verwandeln will, ist schon ziemlich behämmert. Aber die Starbesetzung, alles voran Johnny Depp als durchgeknallter Franko-Kanadier und Ex-Polizist, macht aus diesem Ding von Plot eine wirklich schön-schräge Geschichte. Einige Monologe sind zu lang geraten, ansonsten ein Abenteuer für Leute, die auf eher ungewöhnliche Erzählungen und schwarzen Humor stehen.

Argento in Bestform. Trotz seiner über 40 Jahre weiß dieser ungewöhnliche Streifen auch heute noch zu begeistern. Ungewöhnliche Kameraeinstellungen, ungewöhnliche Lichteffekte, seltsame Charaktere, Spannung. Alles dabei, was ein Klassiker braucht.

Wer auf Grusel der alten Schule steht, ist mit diesem Bava-Streifen genau an der richtigen Adresse. Der ziemlich angegammelte Blutbaron wandelt auf einem österreichischen Schloss umher und sucht sich seine Opfer. Trotz des Alters (1972) ein lohnender Spaß. Auch das Bonusmaterial ist sehr interessant, unter anderem gibt es Blicke hinter die Kulissen und ein ausführliches Interview mit Hauptdarstellerin Elke Sommer

Splatter-Großmeister Stuart Gordon versucht sich in diesem Semi-Klassiker an "ernsthaftem" Stoff, er zeigt die spanische Inquisition in all ihrer mittelalterlichen Grausamkeit. Allerdings hält sich Gordon mit Ekelszenen zurück, nur an manchen Stellen blitzt seine Freude an blutigen Effekten auf. Der Streifen wirkt 30 Jahre nach seiner Entstehung ein bisschen antiquiert, das Overacting der Hauptrollen sorgt für viele unfreiwillige Lacher. Und mit Poe hat das alles überhaupt nichts zu tun. Trotzdem sehenswert.

Boah, spätestens ab der Mitte des Films ist dann echt mal genug mit Zeitsprüngen, invertierten und normalen Menschen die sich selbst begegnen und den ganzen Plunder. So gerne ich Nolan mag, hier hat er die Schraube einfach überdreht und sich lieber mit alternativer Physik als mit dem Drehbuch an sich befasst (erschreckend platte Charaktere). Nicht minder schlimm: Der Film nimmt sich selbst sehr ernst, ein bisschen Ironie hätte vielleicht noch was gerettet. So bleibt ein streckenweise durchaus beeindruckender Film, den ich mir aber ganz sicher kein zweites Mal anschauen werde.

Überraschend starker, durchdachter Streifen in bester britischer Tradition, sowohl was den Humor als auch den Grusel angeht. Wunderbarer Spagat zwischen Mainstream-Grusel und kauziger Eigenheiten. Wer es nicht zu glatt gebügelt braucht ist hier an der richtigen Adresse. Absolut zu empfehlen.

Hui, was wurde und wird im Netz ein Wind gemacht über diesen Streifen. Ultrabrutal, megaekelig, nicht anzugucken etc. Wer Splatterfilme mag wird allerdings feststellen, dass es sich hier um einen einigermaßen unterhaltsamen, alles andere als besonders aufregenden Genre-Beitrag handelt. Die Kulisse ist atemberaubend, die eine oder andere Szene wirklich ziemlich splatterig, aber unter dem Strich ein vernünftig runbtergekurbelter Film. Das Making of im Bonusteil ist recht interessant und hätte ruhig ausführlicher ausfallen können.

Ordentlicher Mystery-Streifen mit wirklich überraschenden Twists und einer in sich abgeschlossenen "Logik". Kein Meisterwerk, aber solide Unterhaltung auf höherem Niveau. Empfehlenswert!

Ja, der Udo. Er ist ein Original, sein Weg ins Showgeschäft war sicher speziell, seine Kindheit kein Zuckerschlecken. Leider bleibt der Film an vielen Stellen vage, kratzt nur an der Oberfläche. Gerade was die eher schwierigen Punkte in Udos Leben (dominanter Vater, Drogen) angeht. Es ist auch faszinierend zu sehen, dass man einen Film über einen Musiker drehen kann und außer seinen direkten Mitstreitern nicht eine einzige (wirklich existierende) Band der damaligen Zeit erwähnt. Lindenberg lebt in einer Blase, beschäftigt sich hauptsächlich mit seinen Liebschaften und nuschelt dauernd davon ein Star sein zu wollen. Viel mehr kommt leider nicht heraus. Fazit: Der Streifen ist schon unterhaltsam, aber wahrscheinlich so realitätsnah wie Lindenberg ein Rocker ist. Positiv zu erwähnen sind die authentisch wirkenden Schauplätze und Klamotten.

Legte der erste "Creed"-Streifen noch mehr Wert auf Atmosphäre und die zwischenmenschlichen Beziehungen, steht bei "Creed II" die Unterhaltung klar im Vordergrund. Der Sohn von Apollo Creed gegen den Sohn von Ivan Drago. Welchem Kind der Achtziger geht da nicht das Herz auf? Klar, die Story ist durchschaubar wie eine Fensterscheibe, aber wer Popcornkino mag, bekommt hier die Vollbedienung.

Kleiner Tipp: Unbedingt "The Legacy of Rocky" im Bonusmaterial schauen. Dolph Lundgren führt mit viel Humor 15 Minuten durch die Geschichte der Filmreihe, am Ende "analysiert" er mit Sly zusammen noch mal den Kampf aus Rocky IV. Zum Kringeln.

Die Story von Rocky Balboa geht weiter. Mittlerweile schon reichlich zerknittert als Trainer, der übliche Herzschmerz aus der Originalreihe darf natürlich nicht fehlen. Aber der atmosphärisch überraschend dichte Streifen hat wirklich eine Menge zu bieten. Neben einem grandiosen Sly sind auch die weiteren Rollen stimmig besetzt, der "Endgegner" war im richtigen Leben sogar Profiboxer, hier wird also auch (ein bisschen) Wert auf Authentizität gelegt. Klasse Film!