Aber nein, Ultra-Fan!
Wenn ich mich bei diesem Film nicht vor Freude nass mache, dann liegt das nicht an meiner schlechten Tagesform. Auch nicht daran, dass ich ein mega Miesepeter bin oder überhaupt keinen Spaß verstehe.

Sondern daran, dass der Film nicht lustig ist. Dass er vor Effekten und Spektakel strotzt, ohne wirklich überraschend zu sein. Dass ich an einen Disney-Grusel-Film, der einer Geisterbahn nachgebaut wurde, vielleicht nicht ganz so hohe Erwartungen hängen darf.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich schon älter bin als zwölf.

Dann, Ultra-Fan, hätten wir immerhin geklärt, warum der Film für Dich so ein Muss ist.

Außergewöhnlich
...wie fast alle australischen Filme. Das heißt, Erzählstrukturen, Humor, Geschichte, Gesichter, alles ist etwas befremdlicher und skurriler als in amerikanischen Mainstream-Filmen.

Die Besetzung ist ein Leckerbissen: Terence Stamp, der eher unterkühlte, distinguierte Darsteller, ist famos als Transe mit Würde.

Guy Pearce und Hugo Weaving hatten damals noch nicht den Grad am Bekanntheit wie heute, daher ist es besonders pikant »Elrond« bzw. »Agent Smith« als Wüstentranse zu erleben.

Der Film brandmarkt jedoch nicht die Außenseiter als Exotikum, sondern vermittelt Schnittstellen zwischen Filmthema und Wirklichkeit sehr einfühlsam.

Oh, und natürlich ist er wirklich sehr, sehr witzig. Der Wortwitz und der Kontrast zwischen Outback und Cabaret lohnen die Originalfassung.

FSK 16 finde ich übertrieben - etwa wegen der emotionalen Tragweite des Themas oder der Schlägereien? So einen guten Film kann der heutige 12jährige ruhig mal ansehen.