In einer Geschichte der ungewöhnlichsten Kinoprojekte aller Zeiten hätte sich Leiji Matsumotos knapp 70 Minuten langer Animationsfilm 'Interstella 5555' ohne jeden Zweifel einen Ehrenplatz verdient. Die Zusammenarbeit zwischen der Legende des japanischen Zeichentrickfilms - Matsumoto war unter anderem auch für die Kultserie 'Captain Future' verantwortlich - und den beiden Musikern des französischen House-Duos 'Daft Punk' entspringt zwar der seit einiger Zeit anhaltenden Retromode, doch letztlich haben der Filmemacher und die Musiker hier trotz allem ganz neue Wege beschritten. Ein wenig erinnert ihr Film an die Longform-Videos, die in den späten 80er-Jahren kurzzeitig äußerst populär waren. Nur verzichtet 'Interstella 5555' auf jeden Dialog und selbst die an sich schon spärlichen Texte der 14 Songs des Daft-Punk-Albums 'Discovery' haben kaum einen Bezug zur erzählten Geschichte. Die Bilder müssen ganz für sich sprechen. Die Musik von Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem Christo ist, fast wie bei einem Stummfilm, nur Begleitung.