Haby Keita (Anta Diaw), eine junge Französin, deren Familie aus Mali eingewandert ist, arbeitet in der Verwaltung ihrer Heimatstadt. Als Pierre Forges (Alexis Manenti), der im Hauptberuf Arzt ist, zum Übergangs-Bürgermeister berufen wird, drohen lange schwelende Konflikte um die Sanierung eines Ortsteils zu eskalieren. Als auch noch eine illegale Stadtteilküche in einem Wohnhaus abbrennt, lässt Pierre das Gebäude von der Polizei räumen, um die Chance für einen Abbruch zu nutzen. Um eine weitere Eskalation durch eine rücksichtslose Politik zu verhindern, lässt sich Haby zur Gegenkandidatin von Pierre bei der anstehenden Bürgermeisterwahl aufstellen. Kann sie die verhärteten Fronten zwischen Franzosen mit Migrationshintergrund und Franzosen ohne Migrationshintergrund aufweichen?
In 'Die Unerwünschten - Les Indésirables' (2023) antwortet die Hauptfigur Haby "Als moderne französische Frau", auf die Frage eines Journalisten zu ihrer Kandidatur, als was sie sich sieht und was ihre Kandidatur zur Bürgermeisterin rechtfertig. Nach seinem großen internationalen Erfolg mit 'Les Misérables', Frankreichs Oscar-Kandidat 2020, weißt Ladj Ly wieder auf einen wunden Punkt in der französischen Gesellschaft hin. Da wo Franzosen mit Migrationshintergrund die Mehrheit stellen, sollten sie auch politisch mitgestalten können. Ein Film über eine moderne französische Frau. Mit 'Die Unerwünschten' setzt Ly sein politisches Kino aus den Nachbarstädten von Paris fort und zeigt eine engagierte junge Frau, die voll Selbstbewusstsein als Bürgermeisterin kandidiert.