Trine (Kornelia Melsæter) weigert sich zu fliegen. Als die 18-jährige Klimaaktivistin und talentierte Trompetenspielerin zu einem Vorspiel an das berühmte Opernhaus in Oslo eingeladen wird, bleiben ihr nur wenige Tage, um die 1.500 Kilometer Entfernung von den einsamen Lofoten-Inseln bis zur Hauptstadt zurückzulegen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben, entscheidet sich Trine zu trampen und auf die Hilfsbereitschaft von Fremden zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaft Trines Leidenschaft für Musik und ihren Umweltschutz-Idealismus gehörig auf die Probe...
Über seinen Film 'Üben Üben Üben' (Norwegen 2023) sagt Regisseur Laurens Pérol: "Wie lassen sich unsere persönlichen Lebensziele mit der Klimakrise, die unsere Zukunft bedroht, in Einklang bringen? Müssen wir uns einschränken? Wie viel meiner persönlichen Entscheidungen ist unvermeidlich politisch? Das sind Fragen, mit denen ich mich in meinem Leben und in meiner Arbeit als Regisseur täglich konfrontiert sehe. Aber wie geht man mit der Frustration, der Hoffnungslosigkeit und dem Gefühl der Ohnmacht um, das mit diesen Fragen einhergeht? Als Kind hatte ich herausfordernden Phasen. Nach einigen schwierigen Jahren begann ich Trompete zu spielen - eine Entscheidung, die vieles auf den Kopf stellen sollte. Ohne es zu merken, begann ich, Ton für Ton, Übung für Übung, Tag für Tag, etwas zu entwickeln. Das konsequente tägliche Üben wurde zu einem Werkzeug, um mein eigenes Verhalten zu reflektieren und zu lernen, meine Grenzen herauszufordern. Ich lernte zu Üben und mir zuzuhören. Es ist genau dieses Werkzeug 'Üben', das Trine Hoffnung gibt, als für sie alles auf dem Spiel zu stehen scheint: ihre Zukunft als Musikerin und ihre Prinzipien. Trine ist damit konfrontiert, in einer Zeit aufzuwachsen in der Zukunftsszenarien, Normen und Hoffnung vor dem Zusammenbruch stehen. Ist Aktivismus vielleicht die einzige konsequente Gegenreaktion auf solch eine existenzielle Krise? 'Å øve' portraitiert eine mutige Frau, die sich selbst treu bleibt und ohne Angst vor Konflikten immer wieder aus ihrer Komfortzone ausbricht. Ich will mit 'Å øve' dazu inspirieren, den Zustand aufzusuchen, den Trine im Üben erlebt. Trine zeigt auf, wie es möglich ist eigene Gewohnheiten und Einstellungen immer wieder zu hinterfragen, sich dabei selbst treu zu bleiben und schließlich zu lernen, auf sich selbst zu hören." Über Laurens Pérol: geboren 1995 in Stuttgart, studierte er 'Moving Images' an der 'Nordland School of Art and Film' in Norwegen und begann im Herbst 2023 sein Regie-Masterstudium an der Filmakademie Wien. Seine Kurzfilme, in denen er sich mit der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft beschäftigt, wurden international auf Festivals gezeigt. Dies ist sein erster abendfüllender Spielfilm, der nach mehreren Filmfestivals am 5. September 2024 bundesweit in den deutschen Kinos startete.