Auf der Suche nach einem Schlafplatz wandert das melancholische Mädchen durch die Großstadt, aber zwischen Yoga-Studios, Kunstausstellungen und den Betten fremder Männer gibt es für sie keinen Platz. Eine postmoderne Komödie in Rosa und Hellblau: Auf der Suche nach einem Schlafplatz streift das melancholische Mädchen (Marie Rathscheck) durch die Großstadt. Unterwegs begegnet sie jungen Müttern, die ihre Mutterschaft als religiöses Erweckungserlebnis feiern, findet Unterschlupf bei einem abstinenten Existentialisten, für den Sex 'auch nur noch ein Markt' ist, und wartet in einer Drag-Bar 'auf das Ende des Kapitalismus'. Ihr Versuch, ein Buch zu schreiben, scheitert am ersten Satz des zweiten Kapitels und sie findet keinen Platz zwischen Kunstgalerien, Yoga-Studios und den Betten fremder Männer. Statt sich zu bemühen hineinzupassen, fängt das Mädchen an, ihre Depression als Politikum zu betrachten...
In 15 komischen Begegnungen erforscht Regisseurin Susanne Heinrich in 'Das melancholische Mädchen' (2019) unsere postmoderne Gesellschaft zwischen Prekarisierung und Self-Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang. Heinrichs Debütfilm verbindet Pop und Theorie, Feminismus und Humor - und ist voll von Zitaten, die man in Neonbuchstaben auf Werbetafeln leuchten sehen will.