Ein englischer Kritiker bezeichnete Puccinis Oper Tosca einst als "schäbigen Schocker", ein anderer betitelte es als "scheußlich, aber unwiderstehlich" und auch Oscar Bie fand in seinem bedeutendem Standardwerk Die Oper keine positiven Worte für das Werk. Es sei "blutig nicht bloß im Stoff, auch in der Behandlung". Puccini selbst schrieb sogar in einem Brief an seinen Librettisten, dass er das Publikum nicht rühren sondern aufrütteln wolle: "Die Stimmung der Tosca ist nicht romantisch und lyrisch, sondern leidenschaftlich, qualvoll und düster. [...] Bis jetzt waren wir sanft, jetzt wollen wir grausam sein." Es gelang ihm und die Oper Tosca avancierte schließlich zu einer der beliebtesten Opern und erfreute sich zahlreicher Aufführungen. Im Jahr 2010 führte das Teatro Carlo Felice zu Genua Puccinis Meisterwerk auf und erinnert zumindest durch das Bühnenbild von Adolf Hohenstein an dessen Uraufführung im Jahr 1900. Als Liebespaar, auch im wirklichen Leben, stehen die Sopranistin Daniela Dessì (Tosca) und der Tenor Fabio Armiliato (Mario Cavaradossi) auf der Bühne und finden in Claudio Sgura als skrupellosen Polizeichef einen würdigen Kontrahenten.