Drama, Abenteuer
Der Film ist ein Meisterwerk hohen Ranges über das Ende eines Zeitalters aus dem Blickwinkel ganz verschiedener Leute, eines bekannten Schriftstellers, eines Bonvivants von europäischem Ruf, eines Parteigängers der Revolution, einer königlichen Hofdame und einiger anderer Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, die in einer Kutsche zusammenfinden, die denselben Weg nimmt, auf dem einige Stunden zuvor das französische Königspaar versucht hat, der Revolution zu entkommen. Am Ende treffen die verbliebenen Reisenden mehr oder minder zufällig in demselben Grenzstädtchen ein, in dem der Vizebürgermeister die Weiterreise der Flüchtlinge gestoppt hat; mit Mühe bahnen sie sich einen Weg durch die das Hotel belagernde Menschenmenge und stehen in einem Nebenzimmer schweigend vor dem Prunkmantel des Königs, den die Hofdame und deren Begleiter im Gepäck hatten. Eine Holzpuppe wird damit bekleidet, das Gefühl einer unabsehbaren Wende durchdringt alle, die das entleerte Gewand betrachten.
Barrault, Mastroianni, Schygulla, Keitel sind die Hauptdarsteller eines Films, der die Kutschfahrten dieser Zeit mit historischer Akribie wiedererstehen läßt. Der Titel allerdings ist irreführend: nicht die Flucht des Königspaars als solche, sondern Empfindugen und Erörterungen aus Anlaß dieser Flucht sind der Gegenstand dieses Dialogfilms, zu dem der Zuschauer etwas Geduld mitbringen muß. Er wird belohnt!
ungeprüfte Kritik