Gewagtes, ehrliches Auge auf die Basis der Gesellschaft. Ein Film, der ein viel größeres Publikum verdient, um die Augen all jenen zu öffnen die ein kleines bisschen mehr Glück hatten.

Nicht unbedingt ein Film für einen entspannten Videoabend, mehr eine Gesprächsgrundlage um für Verständnis zu sorgen, vielleicht auch um Dankbarkeit zu entwickeln, wenn man selbst in besseren Umständen steckt.

Wirklich gute Fragestellungen und Gedanken, die hier angestoßen werden.

Was meiner Meinung nach viel zu wenig besprochen wird: Warum gibt es so mächtige Institutionen, die am Erhalt des Systems interessiert sind, und diesen ganzen Aufwand betreiben? Da gibt es meiner Meinung nach nur eine klare Antwort: Weil genau diese Institutionen rein garnichts zum Wohl der Gesellschaft beitragen, und trotzdem (oder gerade deshalb?) zu den reichsten und mächtigsten Organisationen gehören, komplett ohne überhaupt sinnvoll zu sein (also real nicht arbeiten müssen, auch wenn es vielleicht nach Arbeit aussieht). Sich sozusagen außerhalb des Spieles bewegen, sich aber dennoch am realen Reichtum der Spieler bedienen können, mehr oder weniger nach Lust und Laune.

Schade, dass bei dem Film nicht vorher gekennzeichnet ist, dass es ein Remake eines dänisch-schwedischen Filmes ist, und manche Rollen hier getauscht werden. So kommen manche Situation in Konstrukte, die leicht unglaubwürdig erscheinen und kompliziert erklärt werden müssten, während sie im Original plausibler erscheinen.

Die originale Idee findet man unter "Nach der Hochzeit" aus dem Jahr 2006.

Prinzipiell eine gelungene Filmidee, gut umgesetzt, zielt meiner Meinung nach gut auf eine gesellschaftliche Frage, die nicht so gerne besprochen wird und wo sich die meisten nicht damit beschäftigen wollen. Schauspielerisch kaufe ich dem Vater seine Rolle nicht so richtig ab, und auch auf der Hochzeit selbst hätte man den stillen Konflikt meiner Meinung nach etwas besser darstellen können. Meckern auf hohem Niveau, ja, richtig.

2 Sterne, und das ist schon wohlwollend. Nicole Kidman, die eine relativ glaubwürdige Darstellung abgibt, Colin Firth und Jude Law sind eigentlich der Grund für den Film gewesen. Leider kommt meiner Meinung nach keine(r) der drei wirklich zur Geltung.

Achtung, Spoiler.

Außer den ansatzweise "tiefgründigen" Gesprächen zwischen Max und Tom kann ich aus diesem Film einfach keine Message aus dem Film erkennen. Ein Kurzfilm mit 40 Minuten hätte gereicht, wäre ich im Kino gewesen - ich hätte mich ziemlich aufgeregt.

Schade ums Geld und um die Schauspieler, das Drehbuch hätte sicher den einen oder anderen Schwer- und vielleicht sogar einen Höhepunkt herausarbeiten können. Leider nichts dergleichen, flach, und nach der dritten Wiederholung gefühlt endlos.