Wenn man bei einem Film bereits nach 5 Minuten merkt, dass man so etwas Schönes noch nie gesehen hat - schon mal nicht schlecht. Dabei geht es eigentlich um nichts. Drei Schwestern fahren für die Trauerfeier ihres Vaters in die Provinz. Der Vater hatte die Familie vor vielen Jahren verlassen. Die Mutter ist ebenfalls seit Jahren verstorben. So erzieht die älteste der Schwestern, Sachi, die beiden andern.

Bei der Beerdigung lernen sie ihre junge, schüchterne Halbschwester Suzu kennen und nehmen sie bei sich auf. - Das ist es. Mehr nicht. Und doch alles.

Eine kleine Geschichte die Großes erzählt. Und dieses Große ist das Leben. Nicht das Leben irgendwelcher Superhelden, Serienkiller oder Asperger-Genies, die gerade Konjunktur in Film und Fernsehen haben. Der Film erzählt von der Magie des scheinbar Alltäglichen, mit ergreifenden Schönheit.

Man taucht komplett in eine arabische Welt ein, mit Bildern von Kairo, die nicht ein Mal eine Touristenkulisse zeigen. Nach einem tatsächlich geschehenen Mord an einer Sängerin, allerdings in Dubai geschehen. Fares Fares spielt den korrupten Polizisten Noredin, der es bei diesem Verbrechen allerdings wissen will, mit der gleichen Melancholie wie Jack Nicholson in "Chinatown", oder Russel Crowe in "L.A. Confidential".

Angesiedelt ist die Geschichte im beginnenden arabischen Frühling. In dieser Männerwelt ist eine metoo-Debatte noch nicht einmal ansatzweise angekommen.
Kann er allein gegen das System ankommen, die Maschinerie aus Macht und Gewalt bezwingen?