Irgendwie habe ich mich jetzt durch einige dieser amerikanischen Glaubens Errettungs Filme gearbeitet, immer in der Hoffnung dass mal einer dabei ist, den man wenigstens wegen der Geschichte gut anschauen kann. Gibt es einen Grund dass die immer in so einer Holzhammer Methode verfilmt werden? Wenn du nur genug glaubst bzw. wenn du nur genug betest, dann wird alles gut. Hier kommt leider noch die komplett fehlende Chemie zwischen den Hauptdarstellern hinzu. Chrissy Metz spielt wirklich gut, aber den Gemischtwarenhändler kauft man Josh Lucas beim besten Willen nicht ab. Und ich denke nicht, dass wir den Darsteller des Jungen je auf einer Leinwand wieder sehen werden. Ist schön, dass der echte es überlebt hat. Unklar, warum es verfilmt werden musste.

Es gibt einen gutaussehenden Hauptdarsteller. Alles andere ist nicht auszuhalten. Eine überdrehte, grauenhaft agierende Sarah Jessica Parker, eine obligatorisch genervte Tochter, die irgendwie eine magische Läuterung durchläuft weil sie mit Claudia Cardinale im Auto durch Italien fährt (und am Ende auf einmal lesbisch ist??). Immerhin hat sich Frau Cardinale nicht das Gesicht hinter die Ohren ziehen lassen. Das war's dann aber auch schon.

Der Film ist ganz nett anzusehen, auch wenn die Lovestory seltsam blutleer bleibt (da hätte ja auch irgendwer nebenan einziehen können, Hauptsache Maddie kommt aus dem Haus raus). Man wundert sich etwas, dass sie nicht nach der ersten halben Stunde des Films schon tot umfällt. Insofern überrascht die Auflösung des Films dann nicht, auch wenn sie nicht zum Rest passt. Aber die Hauptdarstellerin ist sehr hübsch, das hilft. Zum bügeln nebenher allemal zu empfehlen.

Der Film hat größtenteils gute Kritiken, deshalb hier eine Warnung, damit Sie nicht genauso entsetzt vor dem Fernseher sitzen wie ich: man sollte es mögen, dass Brie Larson in Minute 3 mit sehr piepsiger Stimme (die im Laufe des Films immer unangenehmer wird) über die glückselig machende Kraft des Gen-Reises singt und in Musical-Manier durch die Stadt tanzt. Und dass Indien wirklich sehr sehr bunt ist. Inklusive aller dämlicher Stereotype, die sich nur jemand einfallen lassen kann, der a) das Land nie besucht hat - auch nicht zum Dreh dieses Films - und b) es auch nie besuchen möchte. Ab 30 Minuten kann ich nicht mehr mitreden, mußte spulen...