Alles in allem finde ich ihn nicht so misslungen, wie so oft behauptet wird. Der Film bietet Spaß und Action, insgesamt gute Technik und ist gerade so noch nicht zu überladen. Für 'ne Runde Popcorn-Unterhaltung für gute 90 Minuten kein Fehler. Vor allem wenn man bedenkt, für welches Publikum er gemacht ist.
Für die Kids von heute ist das die gleiche "Qualitätsware" wie unsere Turtles in den 90ern. Mal ehrlich, sollte man nicht vergleichen, hat beides seine Berechtigung und beides seine Kritikpunkte. Meine Bewertung im einzelnen:
Humor: ich wurde positiv überrascht, hätte sogar noch etwas mehr sein können, aber der Trailer gab es passend wieder.
Action: die ein oder andere Rutschpartie war sicherlich over the top und eine reine CGI-Schlacht, aber immerhin amüsant in Szene gesetzt.
Technik: die Turtles gehen absolut i.O. ("Design" gefällt mir sogar), Splinter fand ich eher schlecht animiert, Shredder dagegen richtig gut!
Story: Dass William Fichtner schon nach kurzer Zeit als Mittäter gezeigt wird und damit seine übliche Rolle als Bösewicht spielt, ist schade. Gefallen hat mir wiederum z.B. der Rückblick in die Kindheit und Jugend der Turtles. Sehr süß!
Der Rest der Geschichte ist Standard und ok. Woopie Goldberg hinterlässt nicht mehr als ein "Aha" und auch Aprils Kollege nutzt keinem etwas ;-) Aber die Turtles und ihr jeweiliger Charakter (nur einer von ihnen nervt fast ein wenig) reißen es schon raus.

Nette Grundidee, die mich als Kind erreicht hat. Schlecht gealtert. Aus heutiger Sicht keinerlei beeindruckende Szenen. Eher kommt Fremdschämen dazu. Warum?
1. In einem Film mit hauptsächlich alten Leuten und Aliens muss natürlich auch noch ein Love Interest rein. Dieses entwickelt sich aber in keinster Weise logisch/gut sichtbar für den Zuschauer, und in dem Fall ist es leider auch noch ein Sex Interest. Passt gar nicht und ist peinlich! Zumal die (undankbare) Rolle / der Charakter von Steve Guttenberg auch NACH Bekanntwerden des Geheimnisses noch körperliche Nähe möchte. WTF?!?
2. Fantasy und Märchen sollten sich wenigstens ein bisschen Mühe geben, die Hintergrundgeschichte einigermaßen glaubwürdig zu gestalten, anstatt in miesen Drehbuchzeilen wie "Wir sind Antarianer, wir kommen von einem Planeten namens Antaria" á la Star Trek zu gipfeln! Man bekommt ein grobes Gerüst vorgesetzt und soll in die Welt eintauchen. Was die Menschen im Film zu schnell akzeptieren, fällt mir als Zuschauer deutlich schwerer :-(
Wer die beiden putzigen Alten Jessica Tandy und Hume Cronyn in einem charmanten 80er Märchen sehen will, der schaue sich "Das Wunder in der 8. Straße an". Meine Empfehlung!
Mit dem Prädikat "familienfreundlich" wäre ich auch vorsichtig. Es sind nicht nur die bereits erwähnten sexuellen Anspielungen, die dagegen sprechen; auch die Szene, in der er "sie" das erste mal "nackt" sieht, könnte für kleinere Kinder geradezu gruselig sein.