Nett, gemütlich, herzlich. Ist aber weniger eine Komödie als ein...Drama? Coming-Of-Age-Film? Die Lustigen Stellen werden bald rar und kommen erst wieder wenn man danach noch die Extras anschaut.

Bekommt von mir 3,5 von 5.

Die fünf Filme aus dem Cremaster-Zyklus des US-amerikanischen Bildhauers Matthew Barney sind nicht wirklich Spielfilme im eigentlichen Sinn. Vielmehr handelt es sich um extrem bildgewaltige, mysthische Erzählfolgen mit tiefem, aber nicht ohne weiteres verständlichem Sinn. Barney komponiert theatralische Bilder und Handlungsstränge und erzählt so Geschichten aus dem Unterbewussten. Dabei bedient er sich bei uralten Mythen ebenso wie modernen Erscheinungsformen der Zivilisation. So beginnt Cremaster 3 mit alten irischen Legenden und wechselt später in das Chrysler-Builiding und ins Guggenheim-Museum in New York, in dem Barney als Maurerlehrling die fünf Etagen des Gebäudes erklimmen muss. Auf den einzelenen Stufen erwarten ihn Tänzerinnen in Schafkostümen, sich gegenseitig bespielende Hardcorebands, eine Tänzerin mit Beinen aus Glas und vieles mehr.

Barney selbst bezeichnet sich als Bildhauer; das merkt man dem Film an. Stark durchkomponierte Settings, skulpturhafte Details und surreal-bühnenhafte Kostüme verleihen den Bildern Intensität.

Wer eine einfach zu folgende Handlung a la Hollywood sucht ist mit diesem Film definitiv falsch bedient. Wer den wirklich starken, coolen Bildern, vielleicht auch den Assoziationen folgen kann wird seine Augen nicht abwenden können. Ich persönlich finde die Filme von Barney (übrigens liiert mit der isländischen Popsängerin Björk) brilliant. Leider ist nur der 3. Teil wirklich erhältlich, die vier anderen Cremaster-Filme sind unerschwinglich und nur selten in Museen oder in besonderen Kinos zu sehen.