Kritiken von "ceacourts"

Battlefield Earth

Kampf um die Erde.
Science-Fiction

Battlefield Earth

Kampf um die Erde.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ceacourts" am 19.01.2009
RESPEKT! Das muss man erst einmal schaffen. Ich halte es für schwierig, in einem Film nicht eine einzige gute Szene unterzurbingen!Was für ein Trash-Meisterwerk! Ich wusste, dass mich Trash erwartet und lieh den Film in der Videothek, aber dieses Inferno an Nonsens und Hirnabfall war vollständig unvorhersehbar.

Zunächst ein Überblick über die so genannte "Handlung":

*** ACHTUNG SPOILER****

Also, wir haben das Jahr 3000 und da sind diese sehr bösen Aliens, die die Erde seinerzeit (vor ca. 1000 Jahren) in neun Minuten (!) erobert und die Menschheit ausgelöscht haben. Alle Menschen? Nein, da gibt es immer noch ein paar, die geflüchtet sind und jetzt wie die Neandertaler in den Höhlen leben und mit Speeren auf die Jagd gehen. Ich fasse mich mal kurz: Der Film endet, indem unter der Führung eines dieser Neandertaler-Menschen, der plötzlich auf die Idee kam, dass es nicht länger anginge, sich von diesen hässlichen und äußerst chauvinistischen Aliens gängeln und drangsalieren zu lassen, die Restmenschen sich zusammenrotten und nicht nur die hochtechnisierten, bösartigen und viel intelligenteren Aliens von der Erde ballern, sondern auch, damit so eine Scheiße nie wieder passiert, prophylaktisch deren Heimatplaneten gleich mit vaporisieren!

Ist das nicht geil? Wie es den Menschen gelungen ist? Naja, sie haben halt kurz (in ein paar Stunden) gelernt, wie man Kampfjets fliegt und Raketen damit abschießt (sic!) und sich sonstiger moderner Waffen bedient. Und dann haben sie, logischerweise, eine Atom-Bombe auf den Alienplaneten gebeamt (!!!) und dieses kosmische Furunkel ein-für-alle-Mal weggepustet. So in etwa die Handlung.

*** SPOILER ENDE****

Die Akteure hölzern zu nennen, täte dem beliebten und vielseitigen Baustoff bitter Unrecht, denn was da geboten wird, ist schlicht nie dagewesen. Der "Star" John Travolta ist so herzzerreißend mies, dass ich nie wieder einen Film mit ihm sehen will. Er stolpert, tapst und grimassiert sich von einem sub-omni-canone-Kalauer zum nächsten schweren Ausnahme-Regiefehler. Die anderen "Mitwirkenden" zu Statisten zu degradieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Natürlich durften Quotenmöpse nicht fehlen, deren Besitzerin eher mal nicht so viel zu sagen hat, aber überdurchschnittlich oft rennt. Ob sie das auch noch in Zeitlupe zeigen habe ich durch meinen Lachtränenschleier nicht erkennen können.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Hintergrund dieses Werks, nach dessen "Genuss" man sich problemlos 4 Std. Peter Steiner geben kann und das auch noch gut findet: Die Idee (oder das Buch) zu dieser Zelluloidbesudelung stammt von Scientology Freak Hubbard und Travolta, als eingefleischter Scientologe, spielt da freilich gern mit. Nun stelle man sich vor, dass der Film doch tatsächlich als Imagefilm für diesen Verein gedacht war. Man wollte wahrhaftig neue, äh, "Kunden" damit werben.
Ich sah den ersten Trailer in den USA und fragte mich, worum es da wohl gehen mag. Dann sah ich einen Trailer in einem deutschen Kino. Zwischenzeitlich kam der Film in die amerikanischen Kinos und muss dort so gnadenlos und jenseits aller Rehabilitierbarkeit in Stücke zerfetzt worden sein, dass man es als für besser erachtete, sich nicht zu wagen, das Teil in Deutschland überhaupt in die Kinos zu bringen.
Wer also ein beinharter Trash-Fan ist und - nun vorgewarnt - sich mal wieder eine richtige Vollbedienung geben will, der gehe und leihe sich diese unvergleichliche Trash-Kanonade. Genießt den schlechtesten Film des Universums!

ungeprüfte Kritik