Mike Leighs "Nackt" hat genau das gegeben, was es versprochen hat. Seit langem bin ich schon auf der Suche nach einem Film, der die volle schauspielerische Leistung von David Thewlis zeigt. Und dies wird in diesem Film definitiv gezeigt.
Der Film spiegelt exzellent die Stimmung unterschiedlicher Arbeiterklassen unmittelbar nach der Margaret Thatcher Regierung wieder. Und im Mittelpunkt steht Thewlises Charakter der als arbeitsloser Nihilist einen besonderen Blick auf das Leben und Großbritannien hat.
Vor Allem glänzt "Nackt" mit den Dialogen. Auf Thewlises Odyssee durch London trifft er Personen aus jeglichen Teilen Großbritanniens und unterschiedlichen Altersgruppen, die er konfrontiert mit seiner Lebensweise und Philosopie. Dabei hat er zu jeder Konfrontation etwas zu erwiedern und stehts das perfekte Wortspiel parat. Daher würde ich auch stark empfehlen den Film in Englisch zu schauen. Ansonsten könnten einige der Wortspiele verloren gehen. Und auch ein mehrmaliges schauen führt dazu, dass man nicht nur die Themen und Figuren besser versteht sondern auch Wortwitze von Thewlises Charakter aufschnappt, die einem beim ersten Mal völlig entgangen sind durch die Fülle des Dialogs.
Bei nur wenigen sympatischen Charakteren, dem britischen Humor und einem moralisch sehr fragwürdigen Hauptcharakter ist es ein starker Nischenfilm, der jedoch einmalig lustig ist und stark zum nachdenken anregt.