Tolle Atmosphäre, tolle Bilder, tolle Musik (von Tangerine Dream). Severen (Bill Paxton) stiehlt allen die Show, und auch Jesse (Lance Henriksen) hat einen ziemlichen Eindruck bei mir hinterlassen. Die Handlung war nicht so überzeugend, besonders gegen Ende, aber der Rest hat mir sehr gut gefallen. Ich habe den Film zweimal angeguckt und würde ihn gerne auch in Zukunft wieder sehen. Da er schwer zu bekommen ist, bin ich froh, ihn hier bei Videobuster gefunden zu haben.

Vampire werden ja in verschiedenen Filmen, Romanen usw. völlig unterschiedlich dargestellt. In „Near Dark“ sind sie brutal, furchteinflößend und irgendwie auch charismatisch, führen aber dennoch ein eher prekäres Dasein: kleine Leute, die jede Nacht für ihr Überleben arbeiten müssen und ständig auf der Flucht vor der Sonne und der Polizei sind. Zusätzlich stellt der Film das körperliche Leiden dar, das Sonnenlicht und Blutmangel ihnen zufügen. Sie sind also trotz aller Brutalität auch verletzlich. Gleichzeitig ist es ein bisschen albern, wie sie morgens immer wieder auf den letzten Drücker Schutz vor der Sonne suchen. Und wenn man genauer hinschaut, blitzt ein paar Mal auch die Melancholie auf, mit der Vampire oft in Verbindung gebracht werden. Diese Vampire sind vielseitig und in gewisser Weise sehr menschlich, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht gerne hören würden.