Nach dem fulminanten Erfolg von 'Tommy' wollte Pete Townshend die Idee der Rockoper weiter ausbauen. Die Idee war revolutionär: Eine Mischung aus Fantasy und Science-Fiction, spielt die Geschichte in einer post- apokalyptischen Welt, in der Menschen in ihren Häusern gefangen sind und gezwungen werden, die Realität durch Erlebnis-Anzüge zu erfahren. Kontrolle und Zensur machen die Menschen zu Untertanen. Der Hacker Bobby durchbricht das System, indem er ein reales Ereignis in einem alten Londoner Theater inszeniert, wo Menschen ihre Anzüge ablegen können und mittels der Kraft von Rockmusik ein spiritueller Akt der Befreiung vermittelt werden soll. Die Interaktion von Musik und Zuschauer war ein zentrales Element des Projektes. Ursprünglich sollten sechs Monate lang die Konzerte, mit 'The Who' als der Band in einem alten Theater mit immer demselben Publikum gefilmt werden, um eine Entwicklung festzuhalten und die entstehende Energie für das Projekt zu materialisieren. Letztendlich scheiterte das Vorhaben an seinen eigenen Maßstäben. Das technische Equipment war nicht ausgereift genug, die Fans noch nicht bereit für ihre eigene Befreiung und die Kritiker zu skeptisch. 30 Jahre sind vergangen, seit Pete Townshend sein ambitioniertes 'Lifehouse' Projekt zum erstenmal auf die Bühne brachte. Zwei Tage im Februar 2000 stieg er auf die Bühne, um sein Publikum ein zweites Mal an seinem Projekt teilhaben zu lassen. Durch technische Weiterentwicklung der Instrumente, ungebrochenem Idealismus und konstanter Weiterverfolgung seiner Idee, war es erst jetzt wieder möglich geworden, das Spektakel zum Leben zu erwecken.
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