Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Arriere-Cour" am 07.02.2011Ärgerlich. Nur ärgerlich.
Wer sich schon die Liebe zwischen einem menschlichem Monster wie dem Chef des pro-japanischen chinesischen Geheimdienstes zur Zeit der japanischen Besatzung und einer studentischen Amateur-Widerständlerin zum Thema macht, sollte, wenn er schon unbedingt die grauenhafte Historie zum Dekorrahmen einer Erotikschnulze (zugegeben, die Sexszenen gehören zu den besten die ich je in einem Mainstream-Film gesehen habe) doch zumindest einem der Basiskriterien an einen anspruchsvollen Film genügen, als da wären: eine gewisse innere Logik, plausibel machen von Charakteren und Motivationen, eine wie auch immer geartete Stringenz des Szzenarios: Warum verliebt sich die Frau in dieses Monster dass sie ihre Freunde und sich selber für ihn opfert? Angeblich ist der Geheimdiesnt schon die ganze Zeit auf dem Laufenden über die kleine gruppe der Widerständler,- ist aber doch nicht vor Ort, um zu verhindern, was dann die Liebende verhindert? Wieviel Sinn und Sinnlichkeit steckt in dem Bösen,- immer hin vergiesst er eine Träne über ein nostalgisches Lied, lässt aber sonst nie, auch nicht in den "Liebes"szenen ein gefühl ausser der Gier erkennen? warum versuchen sie nicht viel früher (in Hongkong) ihn zu töten? Wie glaubhaft kann die Studentin ihre Rolle als Laienschauspielerin spielen,- braucht dann aber 3 Jahre später ein intensives Briefing des "professionellen" Widerstands? Dieser professionelle Widerständler predigt Gelassenheit, die er hat, nachdem ihm die Familie ermordet wurde, um dann wegen der Beschreibung des Sex mit dem Monster aus dem Häuschen zu geraten.
Nein, wer sich so einer grauenhaften Thematik annimmt, hat nicht das Recht, einen solch dummen und oberflächlichen Film daraus zu machen, der das Böse dermassen unreflektiert aber effekthascherisch banalisiert.
Statt diesem Film lieber ein Buch lesen, anderer Ort, aber durchaus vergleichbar: "April in Paris" von Michael Wallner
ungeprüfte Kritik