Ich habe mir vorgenommen, nachträglich alle Fassbinder-Filme anzusehen, da ich zu sehr mit Familienplanung beschäftigt war, als sie aktuell herauskamen. Gefallen haben mir an diesem Film sehr viele Dinge: die langen Einstellungen, die fassadenhafte Mimik der Darsteller, hinter denen sich die wahren Gefühle (meistens Hass) verbergen, die Handlung selbst, d. h. das Zusammenbringen der verschiedenen Personen an einen Ort (Die meisten wissen vorher nichts davon) und die Entwicklung der Personen im Laufe des Stückes, in dem immer mehr immer deutlicher die wahren, tief unten sitzenden Gefühle zum Vorschein kommen. Sehr interessant dieses Spiel "Chinesisches Roulette", das etwas an den "Heißen Stuhl" erinnert. Teilweise empfinde ich die Darstellungskunst etwas hölzern und spröde, so bei der behinderten Tochter (Andrea Schober) und bei Gabriel (Volker Spengler), dem Sohn der Haushälterin Kast (Brigitte Mira)

Ich hatte den Film vor zehn Jahren schon gesehen und es war mir ein Bedürfnis, ihn noch einmal zu sehen. Psychologisch und atmosphärisch ungeheuer dicht und beklemmend, und auch, was die Entwicklung der Charaktere im Laufe des Filmes betrifft, beklemmend und sehr interessant: Da ist einmal der Priester Groll (Günther Lamprecht) , in dem Epstein (Mario Adorf) seinen früheren Peiniger im KZ Gieser erkennt, der anfangs alles ableugnet und der sich doch immer mehr verrät und so weit geht, dass Epstein ihn spontan erschießt. Da ist Adam Rose (Bruno Ganz) , der Schüchterne, der Zeit seines Lebens nach seiner Liebe Hannah (Annie Girardot) sucht und der die Pistole mit in die Kirche bringt, mit der Epstein am Ende schießt. Da ist Adams Bruder Karl (Otto Tausig), der Rechtsanwalt, der immer wieder versucht, mäßigend einzugreifen. Alles in Allem ein höchst sehenswerter Film!

Eigentlich ertrage ich Filme über Menschen mit Lebenslügen nicht, aber dieser Film war atmosphärisch sehr dicht. Die Aussichtslosigkeit, das Ausgeliefertsein der Protagonistin und ihrer neuen "Fans" angesichts der vollkommen korrupten Personen und Institutionen, die ihr eigentlich helfen sollten - all das war für mich zugleich kaum zu ertragen und sehr sehenswert.

die immer stärker werdenden Bedrohung der Juden durch die Gewaltherrschaft und Willkür der Deutschen war auf beklemmende Weise erfahrbar. Gut fand ich auch, wie das Thema Kollaboration einiger Juden (im Judenrat) thematisiert wurde. Die geradlinige, schlichte Haltung von Korczak kam überzeugend. Einzig den Schluss verstand ich nicht so recht, denn es sah doch erst so aus, als wären Korczak und seine Schutzbefohlenen in Freiheit gelandet.

Ich fand den Film sehr beklemmend und überhaupt nicht amüsant, wie manche hier schreiben. Scharfe Schnitte, Szenenwechsel ohne Übergänge erhöhen die Wirkung. ich finde, die Verfilmung hält sich sehr eng an den Inhalt des gleichfalls beklemmenden Romans.

Ein sehr einfühlsamer Film über die Geschichte zweier ungleicher Brüder und ihrer Eltern. ich fand ihn wunderbar.

Ich war neugierig, den jungen Gustaf Gründgens in einer Filmrolle zu erleben. Er kommt sehr überzeugend herüber, auch die beiden Frauen in ihren Rollen. Prinz Louis Philippe wirkt etwas blass.

Ich fand den Film sehr bewegend. Interessant war für mich auch, Fritz Kortner in der Hauptrolle zu sehen.