Fantasy
Unterhaltsam, fast gewaltig und nett
Sicherlich ist der Film unterhaltsam. Die Tricktechnik ist auf der Höhe der Zeit. Auch etwas rührseelig, wie man es von Disney erwartet. Also Eltern, wenn ihr nicht vor habt die Bücher (es sind nämlich mehrere, hier geht es nur um den erstgeschriebenen Band!) vorzulesen und euren Kindern nichts schlechtes antun wollt, dann leiht die DVD aus.
Disney hat versucht, eine Mischung aus Harry Potter und Herr der Ringe zu zaubern. Werden die Kinder zu Beginn nach Mittelengland in die »Landverschickung« verfrachtet, würde man den Film glatt mit Harry Potter verwechseln. Nur dass die Lokomotive eine andere Farbe hat. Aber trotzdem tun sich die Disney-Studios immer etwas schwer mit englischen (oder besser irischen) Romanvorlagen. Denn dort war man meist etwas feinfühliger als es Amerika verstehen.
Übrigens ist der Verweis auf den Herrn der Ringe nicht so falsch, da Lewis mit Tolkien befreundet war und sich beide gegenseitig stark beeinflusst haben. Ist es unfreiwillige Komik, wenn Disney zum Teil auf beinahe ähnliche Kulissen zurückgreift.
Aber es wäre nicht fair, Unterhaltungskino einer vermurksten Literaturkritik zu unterziehen. Der Film ist besser als die Hintergrundmusik im Kaufhaus (die hat sogar einen eigenen Namen, man bezeichnet sie als MUSEK). Nur sollte man nicht den Schluss daraus ziehen, Lewis gelesen zu haben. Denn die Kinderbuchserie wurde von dem Literaturwissenschaftler Lewis zwischen 1950 und 1956 geschrieben.
Nur war Lewis ziemlich christlich angehaucht recht bedeutungsschwanger. Aber da ist er wieder für Disney (und Amerika) interessant. Insofern die Frage, warum Disney erst 2005 auf die Idee gekommen ist, die Vorlage zu verfilmen.
ungeprüfte Kritik