Nach dem Bestseller von Paolo Giordano.
Drama
Nach dem Bestseller von Paolo Giordano.
Drama
Kongeniale Inszenierung !!!
Manchmal sind es nur Augenblicke in unserer Kindheit, die unser gesamtes restliches Leben bestimmen. Für Alice war es ein Unfall beim Skifahren – ein kurzer Moment nur, der ihr eine bleibende Verletzung zufügt und ihr das Vertrauen zu ihrem Vater nimmt. Für Mattia war es der Moment, als er seine Zwillingsschwester Michela verlor. Nur ein einziges Mal hatte er nicht auf seine Mutter gehört und Michelas Hilfsbedürftigkeit missachtet. Die Schuldgefühle, die ihn seither quälen, bewahrt er tief in seinem Inneren. Beide sind durch die Tragödien ihrer Kindheit gezeichnet, und als sie sich einige Jahre später als Jugendliche kennenlernen, ziehen sie sich magisch und unwiderstehlich an. Sie teilen ihr Leben und tun es doch nicht, kommen sich nah, aber nicht nah genug. Als Mattia ins Ausland geht, werden sie für Jahre getrennt, doch die Ereignisse im Leben des anderen verbinden sie weiterhin, tiefer, als sie sich zuvor je eingestanden haben...
Trifft ein grandioser Roman 'ne überragende Verfilmung! Was alle paar Jahre als echter Glücksfall daherkommt, ist der Verfilmung der "Einsamkeit der Primzahlen" scheinbar mühelos gelungen: nahezu exakt die Bilder, die sich beim Lesen des Romans im Kopf ergaben, trifft der Regisseur hier in seinem Film. Die Kameraarbeit und die Bilder sind berauschend!
"Die Einsamkeit der Primzahlen" arbeitet im Film auf vier Zeitebenen: Alice und Mattia als Kleinkinder, als Jugendliche, als junge Erwachsene und schließlich nochmal einige Jahre später. Exzellent werden die beiden als Erwachsene dargestellt (wie man im Making-of erfährt auch unter großem körperlichen Einsatz). Die eigentlichen Stars sind für mich jedoch klar die Kinder, bei denen man eigentlich gar kein Spiel erkennt, die ihre Rolle ergreifend ausfüllen. Genial auch: der böse "Clown" auf der Geburtstagsparty...
Es ist eine recht musikalische Verfilmung geworden (ebenfalls im Making-of zu erfahren), was den Darstellern in ihrer Bewegung sehr geholfen haben soll. Auch der Zuschauer gewinnt durch die Filmmusik und glaubt ein Stückchen näher an die Unnahbaren heranzukommen.
Zudem wird im letzten Drittel des Filmes viel mit Symbolik gearbeitet, beispielsweise um das Thema "Magersucht" noch deutlicher herauszustellen. Fällt einem im Film (als Teil des umwerfenden Ganzen) nur bedingt auf, wird aber interessanterweise bei den Extras vom Regisseur näher erläutert.
Fazit:
Bewegend, dramatisch, grandios gespielt - ein echter Glücksfall unter den Literaturverfilmungen.
Absolute Empfehlung!!!
ungeprüfte Kritik