Der letzte Mensch auf der Erde ist nicht allein.
Science-Fiction
Der letzte Mensch auf der Erde ist nicht allein.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "bagpipes" am 12.07.2009kurzer abriss zur geschichte der vorlage und der anderen verfilmungen.
das buch stammt von richard matheson und wurde im jahr 1954 veröffentlicht,
hier geht es um einen gewöhnlichen mann der mehr oder weniger glücklich
die ausbreitung einer seuche soweit überlebt bis er denkt das er der letzte
überlebende ist. er verschanzt sich in seinem haus in l.a. wo die infizierten
jede nacht an seiner tür auftauchen und versuchen ihn zu töten.
bei der seuche handelt es sich um einen virus, welcher die menschen in vampir-
ähnliche wesen verwandelt.
jeder der auf endzeit-szenarien steht sollte diesen klassiker
gelesen haben.
da dieses buch sehr gut ankam war es natürlich nur eine frage der zeit, bis
jemand auf die idee kommt den stoff zu verfilmen.
1964 war es soweit und mit vincent price(genial!) in der hauptrolle wurde
eine sehr gute version des stoffes abgeliefert, die hauptperson war zwar hier
kein einfacher mensch von der straße mehr sondern ein wissenschaftler
welcher privat an einem gegenmittel für den virus arbeitete.
dennoch blieben die wichtigsten elemente des buches erhalten und vor allem
der twist am ende wurde gut umgesetzt.
1971 gab es eine größere produktion des themas mit charlton heston,
das ganze hieß dann der omega mann und lief ebenfalls sehr erfolgreich.
das kam dem buch sehr sehr nahe und das drehbuch stand pate für die
version mit will smith.
2007 kam dann noch eine version direct to dvd, welche nicht der rede
wert ist...
soviel zur historie des stoffes, jetzt zur aktuellen version:
wie bei den vorgängern haben wir auch hier den letzten(???) überlebenden
einer seuche, diesmal war es der genetetisch veränderte masernsvirus der
dazu benutzt wurde um krebs auszurotten, das dieser plan scheitert ist ja
wohl klar...
wir verbringen also ein paar tage im leben von robert newille (will smith) und seiner hündin samantha. die handlung wurde nach new york verlegt und es ist auch öfter mal von ground zero die rede...newille ist auch in dieser version ein virologe, allerdings im dienste der army. bei der evakuierung der stadt und ist er dort geblieben um das heilmittel zu finden.
klingt soweit ganz gut oder? könnte spannend sein ne?
is es aber leider nicht wirklich. will smith's performance ist recht flach und er ist und bleibt eben will smith, er macht genau das was man von will smith und nicht von diesem charakter erwartet. das langweilt schnell.
in ali hat er eine wesentlich bessere leistung gezeigt, hier kriegt man nur
den coolen, den traurigen und den wütenden will zu sehen. nuancen
gibt es nicht.
einen erheblichen beitrag zu der eben erwähnten langeweile leistet das drehbuch, es passiert einfach zu wenig. ich rede nicht von geballer oder horrorszenen, es ist einfach n bisschen langatmig
und kommt nich so recht in fahrt. keine der gezeigten szene bleibt irgendwie im kopf hängen, es wird nur aufgewärmt und durchgekocht.
man hat hier zwar lobenwerterweise versucht eine eigene interpretation der geschichte zu liefern und sehr viele elemente die im buch die spannung ausmachten entfernt und durch eigene ideen ersetzt jedoch funktionieren diese ideen lange nicht so gut wie die originalen. man bleibt nach dem ende im kino und fragt sich ob da noch was kommt.
das was hier in 2 stunden erzählt wird schaffen manche filme in der halben zeit und vor allem besser.
audiovisuell gibts an für sich nix zu meckern. der surround-mix ist gut und lässt es krachen. die bilder sind schön eingefangen und die kamera ist brav da wo sie hingehört.
die effekte schwanken meiner meinung nach stark, wo die stadteinstellungen punkten verlieren die szenen mit den tieren und "monstern". man hat schön wesentlich schönere löwen gesehen...
die monster sind komplett aus dem rechner, keine schauspieler in kostümen oder wirre masken. an für sich ok wenn man es nicht so deutlich sehen würde.
ich bin der meinung das der film bedrückender geworden wäre, hätte man hier schauspieler rangelassen. klar ist es so schneller gedreht aber so wirklich menschlich sehen die viecher nicht mehr aus und damit verliert der film, mehr ähnlichkeit hätte den schrecken, dass die menschen dazu werden näher
gebracht und das ganze um eine dicke portion atmo bereichert.
es sind auch recht wenig von den viechern unterwegs...
dafür das grob die halbe einwohnerschaft von new york in diese viecher
verwandelt hat is nachts echt wenig los...
naaaaja
soweit ist das noch alles zu verzeihen
und jetzt kommts...
aber: es wurde leider nicht am original ende festgehalten.
ein genialer twist wurde komplett von einem weichspül hollywood ende ersetzt und damit die kernaussage des buches in den müll getreten!
das verzeihe ich nicht!
auf dvd wird es ein alternatives ende geben welches noch schlimmer ist...
zusammengefasst
wer weder die anderen filme noch das buch kennt, wird einen entertaining blockbuster
ohne tiefgang sehen.
wer die vorlagen kennt wird sich langweilen und enttäuscht sein.
kleine anmerkung für die freaks
die stimmen der monster stammen aus dem rachen von mike patton.
wer das ist? der frontman von faith no more, fantomas, tomahawk, peeping tom
und mr bungle sowie besitzer von ipecac records.
er ist einer der kreativsten köpfe im musikgeschäft und sollte angebetet werden!
ungeprüfte Kritik