Soookeh! So flüstert eine Stimme durch die finstere Nacht. Die Person, nach der hier verlangt wird, kann einen der sensationellsten ersten Kinoauftritte aller Zeiten vorweisen und gehörte zur Besetzung der X-Men-Filme. Vom Arthouse-Erfolg zur Mutantin 'Rogue', wir zeigen Ihnen, wie es dazu kam...
Bevor wir zum Sensationserfolg der damals 11-Jährigen kommen, möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in ihre Herkunft geben: Anna Paquin wurde mit ihrem vollständigen Namen Anna Helene Paquin im Juli 1982 in einer Prärieprovinz geboren, in der Mitte Kanadas, westlich von Ontario in Manitoba. Hügliges Ackerland und der Winnipeg-See waren dort die größten Attraktionen.
Die von Agrarwirtschaft geprägte Landschaft verließ Anna frühzeitig mit ihren Eltern und wuchs in Neuseeland auf. Vier Jahre alt war sie zum Zeitpunkt des Umzugs. Ihr Vater Brian ist Sportlehrer und ihre Mutter unterrichtet Englisch. Das alte deutsche Sprichwort: "Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh - gedeihen selten oder nie" sollte Anna Paquin in den darauffolgenden Jahren eindeutig widerlegen.
Vergessen Sie das Märchen vom Tellerwäscher zum Millionär, denn Annas Geschichte ist noch spektakulärer...
Vom Stinktier zur Oscar-Gewinnerin! Tatsächlich hat sie ihre erste Schauspielerfahrung in einer Schulaufführung gesammelt, wie gesagt in einem schwarz-weiß gestreiften Tierkostüm. Kurz darauf wurde sie von der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion entdeckt als sie mit ihre ältere Schwester Katya zum Casting begleitete.
In Das Piano durfte sie 1993 als störrische Filmtochter von Holly Hunter agieren. Somit wurde Anna Paquin zu einer der jüngsten Oscar-Gewinnerinnen aller Zeiten und sollte in den Folgejahren beweisen, dass sie diese Auszeichnung im Frühstadium ihrer Karriere zu Recht tragen durfte.
Da hat sich das Umsiedeln für die junge Darstellerin doch bezahlt gemacht! Ganz anders verläuft das Auswandern ihre Filmfigur Flora, die im 19. Jahrhundert die stumme, zwangsverheiratete Mutter nach Neuseeland begleiten muss. Einzig das titelgebende Klavier bringt angenehme Momente im Zusammenleben zwischen stürmischer Natur und dem ebenso schroffen Ehemann (gespielt von Sam Neill).
Nicht nur die großartige Filmmusik von Komponist Michael Nyman lässt uns ins Schwärmen geraten, auch die Darstellung von Miss Paquin ist einfach grandios. So sahen es auch die Juroren der Academy Awards 1994 und überreichten ihr den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle. Viele Sekunden stand Anna in ihrem blauen Abendkleid sprachlos vor dem Bühnenmikrofon, streichelte verlegen die Ehrenstatue und hielt dann eine souveräne Dankensrede.
Anna, die ursprünglich keine Schauspielerin werden wollte, lehnte anschließend neue Rollenangebote ab. 1996 schien sie ihre Entscheidung überdacht zu haben und spielte in Jane Eyren (1996) und Amy und die Wildgänse (1996) mit. Nach Nebenrollen in Komödien wie Hurlyburly (1998) und Eine wie keine (1999), folgte der große Durchbruch mit der X-Men Reihe (2000 - 2006).
Privat liebt Anna die Fotografie, spricht englisch und französisch, ist bekennende Vegetarierin sowie 'Beatles' und 'Nine Inch Nails' Fan.
Eine ehemalige Klassenkameradin war Schauspielkollegin Julia Stiles, alles andere aus der Filmbranche wird daheim ausgeklammert: Ihren Oscar versteckt sie in ihrem Schlafzimmer, damit Besucher sie nicht andauernd darauf ansprechen. Bei ihr zu Hause tummeln sich Katze und Hund. Das Klavier, das im Mittelpunkt ihres ersten Welterfolgs stand, kann sie selbst auch spielen. Ihr liebstes heimisches Musikinstrument ist jedoch das Cello und ansonsten geht ihr Musikgeschmack in der Freizeit eher Richtung 'Alternative Rock'.
Die Band 'Freundeskreis' sang einst in ihrem Liebeslied über ein gleichnamiges Mädchen: "Du bist von hinten, wie von vorne A-N-N-A". Auf Anna Paquin bezogen könnte man sagen: Ihre Karriere ist von hinten wie von vorne, nämlich äußerst erfolgreich!
Auszeichnungen
1993 LAFCA Award (USA)
Auszeichnung für Mitglieder der (örtlichen) Filmwirtschaft
Wir wissen nicht, welchen Bezug Sie zu unserem Star haben, ob Sie sie spontan einordnen konnten, als Sie 'Paquin' lasen.
Uns waren die einzelnen Stationen ihrer Entwicklung im Filmgeschäft zuvor nicht ganz so klar, wie sie jetzt zusammenhängend in der anschließenden Filmliste vor Ihnen liegt.
Aber verlieben Sie sich nicht allzu sehr in Anna: Im August 2010 heiratete sie ihren Kollegen Stephen Moyer aus True Blood, mit dem sie 2010 auch kurz in Open House zu sehen war.
Mist! Aber ein Trostpflaster finden wir Fans ja immer noch in ihren Filmen, wie auch in dem erst kürzlich im Verleih erschienenen Drama Margaret. Darin spielt sie neben Mark Ruffalo und Matt Damon die Hauptrolle.
Sollte Ihnen für das diesjährige Halloween noch ein passenden Film fehlen, hier ein Filmtipp mit einer kleinen, aber feinen Rolle von Anna Paquin in Scream 4.
Und wir sagen: Bei so einer Karriere kann man nur schreien, allerdings vor Glück, Miss Paquin!